Inkontinenz-Beratung

Incoaid: Beratungstool für Apotheken

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Berlin -

Die Versorgung mit aufsaugenden Inkontinenzartikeln ist nicht nur ein sensibles Thema, sondern auch beratungsintensiv. Zu Lasten der Kasse darf nur versorgen, wer auch präqualifiziert und dem Vertrag der jeweiligen Kasse beigetreten ist. Bei der Beratung sind die unterschiedlichen Pauschalen und Preise zu beachten. Weil die nicht jeder im Kopf haben kann, kommt Hilfe vom Medizinproduktekonzern Paul Hartmann in Form eines Anamnesetools.

Incoaid ist ein webbasiertes Anamnesetool speziell für die Inkontinenzversorgung und kann sowohl auf stationären als auch mobilen Endgeräten eingesetzt werden. Entwicklung und Bereitstellung liegen bei Hartmann. „Mit Incoaid wollen wir die Patientenversorgung vereinfachen und die Beratung wirtschaftlicher machen“, sagt Robin Bähr, Head of Marketing Incontinence Management bei Hartmann.

Apothekenmitarbeiter und Patient werden Schritt für Schritt von der Anamnese bis zur Produktempfehlung durch das Beratungsgespräch geführt. Außerdem gibt das Tool Zusatzempfehlungen zu Hautpflegeprodukten oder Pflegehilfsmitteln. Die Vorschläge zu Versorgung und Cross-Selling können dem Patienten ausgedruckt und mitgegeben werden.

Das Tool führt eine Versorgungsberechnung durch. Dabei kann zwischen der Basisversorgung entsprechend der Pauschale der Kasse, der Versorgung ohne Pauschale, wenn beispielsweise keine Verordnung vorliegt, und der Premiumversorgung unterschieden werden. Incoaid berücksichtigt bei der Berechnung die Zuzahlung der Kasse sowie die individuellen Produktpreise. Dazu werden die Verkaufspreise der Apotheke im Tool hinterlegt.

Die Patientendaten und Empfehlungen werden in Form einer PDF-Dokumentation im Tool hinterlegt, so dass Apothekenmitarbeiter unabhängig voneinander auf die Daten zugreifen können. Das Tool kostet 19,95 Euro im Monat und kann sowohl von Apotheken als auch Sanitätshäusern erworben werden. Die Produktempfehlungen beziehen sich ausschließlich auf das Hartmann-Portfolio.

Inkontinenzprodukte zählen laut Hilfsmittelverzeichnis zur Produktgruppe 15. Die Kassen zahlen zwischen 14 und 28 Euro pro Monat für die Versorgung der Patienten, die wiederum eine gesetzliche Zuzahlung von 10 Prozent oder maximal zehn Euro pro Monat leisten müssen. Da es sich bei aufsaugenden Inkontinenzartikeln um Hilfsmittel handelt, muss der Arzt eine Diagnose auf dem Rezept angeben.

Zu den aufsaugenden Inkontinenzartikeln gehören Windelhosen (einteilige Systeme), Windeln und Einlagen (zweiteilige Systeme). Die Produkte sollen die Feuchtigkeit aufsaugen und Gerüche mindern. Eine Außenfolie auf der körperabgewandten Seite schützt Kleidung und Wäsche. Die körperzugewandte Seit besitzt einen Saugkern (Superabsorber), der die Flüssigkeit bindet und in ein Gel umwandelt.

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