Humira-Patentablauf

Imraldi ist Rabattpartner der GWQ

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Berlin -

Am 17. Oktober – als das Patent von Humira fiel – hat der Wettbewerb um Adalimumab begonnen. Nun geht der Kampf um den Markt in die nächste Runde. Ein Punkt geht dabei an Biogen, denn das Unternehmen hat bereits für das Humira-Biosimilar Imraldi erste Rabattverträge schließen können.

Die Gesellschaft für Wirtschaftlichkeit und Qualität bei Krankenkassen (GWQ) gibt es solange wie die Rabattverträge. Der Dienstleister wurde von mittelständischen Betriebskrankenkassen gegründet und hat derzeit etwa 52 Kunden. Nur kurze Zeit nach der Markteinführung der Humira-Biosimilars haben GWQ und Biogen einen Rabattvertrag zum 1. November geschlossen. Hierbei handelt es sich um einen Open-House-Vertrag dem auch Hexal für Hyrimoz beigetreten ist.

Laut GWQ handele es sich deutschlandweit um den ersten Vertrag zu dem „besonders wirtschaftlichen Adalimumab-Biosimilar“. Biogen biete gegenüber dem Referenzprodukt Humira mit bis zu 40 Prozent den mit Abstand größten Preisvorteil, teilt die GWQ mit.

„Wir freuen uns über das klare Zeichen, das Biogen mit seinem großen Preisvorteil gesetzt hat. Dadurch können bei gleicher hoher Qualität enorme Einsparungen in diesem verordnungsstarken Therapiegebiet realisiert werden“, freut sich GWQ-Vorstand Dr. Johannes Thormählen. Mit dem Zuschlag setzten beide Seiten eine Kooperation fort – Imraldi ist das dritte Anti-TNF-Biosimilar aus dem Hause Biogen, das Rabattarzneimittel der GWQ ist.

AbbVie will mit flächendeckenden Rabattverträgen die Konkurrenten auf Abstand halten. Ob die Abwehrstrategie aufgeht, wird sich zeigen, denn einige Open-House-Verträge sind bereits Ende Oktober ausgelaufen. Im April hatte AbbVie mit den AOKen Bayern, Sachsen-Anhalt, Nordwest, Nordost und Bremen sowie Techniker Krankenkasse, KKH, IKK Classic und Novitas BKK Verträge bis zum 31. Oktober schließen können. Einzig die Novitas BKK hat bislang den Open-House-Vertrag für Humira bis zum 31. Oktober 2020 verlängert.

Fraglich ist außerdem, wann es für Adalimumab einen Festbetrag geben wird. Experten vermuten, dass dieser nicht lange auf sich warten lassen wird. Die Erstattungsobergrenze wird unter den Biosimilar-Herstellern kritisch bewertet, da sie kein Instrument für den Wettbewerb sei. Im Gegenteil, werde ein Festbetrag früh festgesetzt, hätte dies eine abschreckende Wirkung.

Der Originator scheint jedoch für den Preiskampf gerüstet und soll Medienberichten den europäischen Preis um bis zu 80 Prozent abgesenkt haben. Die betroffenen Märkte würden jedoch nur zwischen 4 und 5 Prozent des internationalen Geschäfts ausmachen, wird CEO Rick Gonzalez zitiert. AbbVie „verliert auf diesem Niveau kein Geld", heißt es in einem Bericht von Ronny Gal, einem pharmazeutischen Analysten des Aktienforschungsunternehmens Bernstein. Das Humira-Monopol in den USA hat noch bis 2023 Bestand.

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