Grippeimpfstoffe

Impfstoffchaos bei AOK und Novartis

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Berlin -

Bei der Auslieferung des Grippeimpfstoffs Begripal wird es zu erheblichen Verzögerungen kommen. Für die Patienten in Bayern, Hamburg und Schleswig-Holstein könnte dies problematisch werden: Denn Novartis hat als einziger Lieferant die Zuschläge der Grippeimpfstoff-Ausschreibung erhalten. Nun haben die Apothekerverbände in Schleswig Holstein und Hamburg die Apotheken darüber informiert, dass der Konzern nicht vor Anfang November lieferfähig sein wird.

Der Ausfall bis November ist auch deshalb problematisch, weil Experten mit einer besonders schweren Grippewelle rechnen. Die Apothekerverbände im Norden hatten daher gestern zu eine Fachgespräch eingeladen, um praktikable Wege zur Überbrückung der Lücke zu verhandeln. Was dabei herausgekommen ist, war bislang nicht zu erfahren.

Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein hatte bereits Anfang September auf den drohenden Lieferengpass hingewiesen. In einem Rundschreiben hieß es aber, dass Ärzte nicht auf andere verfügbare Impfstoffe ausweichen sollten, da nur die Kosten für Begripal ohne Kanüle übernommen würden.

Auch in Bayern fragen die Ärzte in den Apotheken bereits nach; weder vom Verband noch von der Kasse gab es bislang eine Handlungsanweisung. Der Hersteller rät den Apotheken, über Pharma Mall direkt zu bestellen.

Laut Novartis wird die Auslieferung von Begripal voraussichtlich ab der 44. Kalenderwoche erfolgen. Der ursprüngliche Termin war für Ende September angesetzt.



Grund für die Verzögerung seien Versäumnisse in der Dokumentation gewesen. Dadurch müssten Tests wiederholt werden, die die Auslieferung entsprechend verzögern. Ab der 40. Kalenderwoche, also mit einer zweiwöchigen Verspätung, soll zumindest Begripal mit Kanüle verfügbar sein. Inwieweit auf dieses Präparat zurückgegriffen werden kann, bleibt abzuwarten.

Die AOK Nordwest geht nach eigenem Bekunden „fest davon aus, das eine der weltweit größten Pharmafirmen zu ihrer Zusage steht“, dass also ab dem 24.September geliefert werde: „Das sehen entsprechende Verträge vor.“ Die Geschäftsführung habe den Termin auch noch einmal bestätigt.

Lieferprobleme hatte es im vergangenen Jahr In Sachsen-Anhalt gegeben, doch bislang scheint hier alles glatt zu laufen: Für die Versorgung sind zwei Apotheken verantwortlich: die Antonius-Apotheke aus dem bayerischen Deggendorf und die Mühlen-Apotheke aus Northeim in Niedersachsen. Bislang seien mehr als 120.000 Impfdosen ausgeliefert worden, erzählt Wolfram Schmidt, Inhaber der Mühlen-Apotheke.

 

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