Drogerieketten

Immobilienunternehmer übernehmen „Ihr Platz“

, Uhr aktualisiert am 09.05.2012 20:09 Uhr
Berlin -

Die Schlecker-Tochter „Ihr Platz“ hat nach einem Bericht der Wirtschaftswoche einen Käufer gefunden: Demnach übernimmt der Finanzinvestor Deutsche Unternehmensbeteiligungen (Dubag) aus München die Drogeriekette. Man sei sich nach „langwierigen Verhandlungen“ handelseinig, zitiert das Blatt aus einem Brief an die Lieferanten.

 

Alle 480 noch bestehenden Filialen sollen demnach weiter betrieben werden, bei den 4700 Mitarbeitern sei kein weiterer Abbau geplant. Das Management soll nicht ausgewechselt, sondern ergänzt werden.

Für Dubag ist „Ihr Platz“ das vierte Investment. Den Münchenern um Firmenchef Dr. Michael Schumann gehört der Wiesbadener Lohnhersteller Sigam, der CD- und DVD-Fabrikant „BOD Berlin Optical Disc“ sowie der irische Henkel-Zulieferer „International Detergent Chemicals“.

Schumann hatte unter anderem für Krupp und die Treuhandanstalt gearbeitet und war nach einer selbstständigen Tätigkeit Ende der 1990er-Jahre in die Private-Equity-Branche gewechselt. Ab 2003 baute er den Starnberger Investor und Sanierer Arques mit auf, dessen Vorstandschef er 2008 wurde. Ein Jahr später musste er gehen und gründete mit Partnern Dubag.

 

 

Seine Partner sind Investoren aus der Immobilienbranche: Joachim Stehnkuhl und Gerhard Niehaus betreiben in Berlin die „DRIAG Deutsche Real Invest“, die Wohn- und Gewerbeflächen sowie circa 15 Pflegeheime im Portfolio hat.

Der Erlanger Unternehmer Rainer Dippold ist Chef der Firma Niersberger, die vor zehn Jahren unter anderem im Berliner Osten Plattenbauwohnungen für den texanischen Pensionsfonds „Lone Star Fund“ saniert hatte. 2008 gingen die Geschäftsbereiche Facility Management und Gebäudetechnik an Strabag beziehungsweise Züblin.

„Ihr Platz“ war nach der Schlecker-Pleite ebenfalls ins Insolvenzverfahren geflüchtet. Anfang April waren 122 der 612 Märkte geschlossen worden, 650 der insgesamt rund 5350 Mitarbeiter mussten gehen. Schlecker hatte „Ihr Platz“ Ende 2007 übernommen, damals mit 700 Filialen. Die Kette war bereits einmal insolvent und 2005 von den US-Finanzinvestoren Goldman Sachs und Fortress aufgekauft und restrukturiert worden.

 

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