OTC-Analgetika

Ibuprofen-Pflaster: Nurofen will noch nicht

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Berlin -

Ibuprofenhaltige Pflaster sind seit Kurzem aus der Verschreibungspflicht entlassen. Reckitt Benckiser (RB) zögert allerdings noch, unter der Marke Nurofen ein entsprechendes Produkt auf den Markt zu bringen.

Anfang November hatte der Bundestag einen Entwurf durchgewunken, Ibuprofen auch als transdermales therapeutisches System aus der Verschreibungspflicht zu entlassen. In der dafür nötigen Änderung der Arnzeimittelverschreibungsverordnung (AMVV) wurde festgelegt, dass Ibuprofen auch als Pflaster verschreibungsfrei in einer Konzentration bis zu 6 Gewichtprozenten zugelassen wird.

Diese Entscheidung war für den britischen Konsumgüterkonzern absehbar, aber über eine Markteinführung von Nurofen-Pflastern wird erst noch entschieden, wie eine Sprecherin auf Anfrage erklärt. Bislang gibt es in der Selbstmedikation nur Pflaster mit Diclofenac (Voltaren, Humantis) sowie Wärmepflaster mit Cayennepfeffer-Extrakt.

Wer die gängigen Darreichungsformen des Wirkstoffes Ibuprofen als Saft, Zäpfchen, Kapsel, Kaudragee, Film- oder Schmelztablette nicht mag, muss auf das entsprechende Schmerzpflaster also noch warten. Dabei dominiert in der Selbstmedikation der Wirkstoff Ibuprofen mittlerweile den Markt. Auf ihn entfallen inzwischen die Hälfte aller abgegebenen Packungen. 2010 lag der Anteil noch bei 37 Prozent.

Aktuell bewirbt RB das neue Kaudragee aus der Nurofen-Linie. Die Kaubonbons mit Orangengeschmack sind für Kinder gedacht, bei denen die anderen Darreichungsformen weniger geeignet sind. Für Apotheker und PTA wurde eine Produktschulung produziert.

Das Arzneimittel kann bei Kindern ab 20 kg, entsprechend einem Alter von sieben Jahren, bis 40 kg und zwölf Jahren angewendet werden. Zugelassen sind die Kaudragees zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen. Dazu können Zahn- und Kopfschmerzen zählen. Ebenso indiziert ist das Ibuprofen-haltige Arzneimittel zur Behandlung von Fieber und Schmerzen im Zusammenhang mit einer Erkältung.

Neben der Produktlinie Nurofen verkauft RB unter anderem auch Dobendan, Gaviscon sowie Durex-Kondome. Den Großteil des 2016 erzielten Umsatzes von 9,8 Milliarden britischen Pfund (11,2 Milliarden Euro) erlöste RB mit Haushaltsreinigern wie Finish, Cillit Bang und Sagrotan.

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