In Bayern sollen Apotheken die Arztpraxen bereits ab April mit Corona-Impfstoff beliefern. Der Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbandes (BAV), Dr. Hans-Peter Hubmann, sieht dem Termin positiv entgegen: Die Organisation werde bis dahin rechtzeitig fertig gestellt sein.
Das neue Impfbündnis zwischen dem Freistaat Bayern und den Apothekern, den niedergelassenen Ärzten sowie den Landkreisen und kreisfreien Städten mit ihren Impfzentren soll ab Anfang April gelten. Die Einbindung der Ärzte und Apotheker stelle eine wichtige Weiterentwicklung in der Bayerischen Impfstrategie dar, heißt es beim Gesundheitsministerium.
Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sieht die Apotheken als natürliche Logistikpartner der niedergelassenen Ärzte. Mit dem neuen Impfbündnis soll die Impfgeschwindigkeit erhöht werden. „Die Versorgung der Arztpraxen mit Impfstoffen gehört zur Kernkompetenz der Apotheken“, betont Hubmann. Die Apotheken würden dies „großartig meistern“.
Bezüglich der Honorierung der Leistung sagte er, diese befinde sich noch in der Abstimmung auf Bundesebene. Einen genauen Termin, wann es konkrete Informationen für die Apotheken geben werde, konnte Hubmann nicht nennen. Im Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) heißt es dazu: „Die Kosten des Großhandels und der Apotheken werden durch Festzuschläge gedeckt, die der Bund trägt.“
Auch die Steuerung der Zuteilung der Impfdosen ist noch nicht endgültig entschieden. Über ein Warenwirtschaftssystem soll die Verteilung laut GMK-Beschluss transparent und nachvollziehbar sein. Wie die Apotheken darin eingebunden würden, sei noch zu klären, so Hubmann. „Wir arbeiten daran und werden es rechtzeitig fertigstellen.“ Er verwies darauf, dass die zugesicherte Menge an Impfstoff und die tatsächlich gelieferte abweichen könnten. Zudem falle der Start in die Osterwoche.
Der Bund hat laut Holetschek versichert, dass den Impfzentren in Deutschland ab April 2,25 Millionen Dosen pro Woche zur Verfügung stehen. Der bayerische Anteil von circa 350.000 Dosen pro Woche werde wir an die Impfzentren verteilt, um die bereits vergebenen Termine weiterhin zuverlässig einhalten zu können. Darüber hinausgehende Lieferungen würden den Arztpraxen im Rahmen der Regelversorgung zur Verimpfung zur Verfügung gestellt.
Auf Basis der Prognose des Bundes geht er davon aus, dass beispielsweise schon in der Woche nach Ostern rund 121.000 Impfdosen in den Arztpraxen verimpft werden könnten. „Diese Summe soll sich im Verlauf des April und Mai wöchentlich weiter erhöhen. Darüber bin ich sehr froh, denn die Ärzte kennen ihre Patienten am besten und leisten täglich vollen Einsatz. Mit dem Schulterschluss aus niedergelassenen Ärzten, den Impfzentren der Landkreise und kreisfreien Städte sowie dem Freistaat schaffen wir ein verlässliches, flexibles und bürgerorientiertes System", sagte er. Dieses werde in einem nächsten Schritt durch die Betriebsärzte komplettiert.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, dass man nach wie vor nicht alle Lieferdaten kenne. Warum er davon ausgehe, dass es im Mai besser werde? Weil 40 von 60 Millionen Impfdosen im 2. Quartal von Biontech kämen – und dieser Hersteller bislang sehr verlässlich gewesen sei.
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