Der SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp investiert 80 Millionen Euro in das Biotechunternehmen CureVac. Damit unterstützt er die Forschung nach Medikamenten, die den menschlichen Körper auf Basis von mRNA dazu bringen könnten, Krebszellen eigenständig zu vernichten.
Hopp hat mit seiner Investmentfirma dievini bislang – inklusive der aktuellen Investition – 145 Millionen Euro in CureVac gesteckt. Die Zusammenarbeit mit dem Molekularbiologen Dr. Ingmar Hoerr und seiner Firma CureVac läuft seit 2006. Vor allem Medikamente zur Behandlung von Prostata- und Lungenkrebs hat CureVac derzeit im Fokus. Doch prinzipiell seien Medikamente auf mRNA-Basis für alle Krebsarten und für die meisten Infektionskrankheiten einsetzbar, so Hoerr.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg verfolgt die Arbeit von CureVac mit großem Interesse. Die RNA spiele in der Krebsforschung im Moment eine ganz wesentliche Rolle. „Mutter Natur verwendet sie ja auch“, sagt Professor Dr. Christof von Kalle, Leiter der Abteilung Translationale Onkologie. Labore, die in diesem Bereich aktiv seien, gebe es viele. „Aber CureVac hat sicherlich erfolgversprechendere Ansätze als andere“, urteilt der Experte.
Bis das Tübinger Unternehmen ein mRNA-basiertes Medikament in die Apotheken bringen kann, werde es bis in die 2020er Jahre dauern, betont Hoerr. Ob Hopps Investmentfirma dievini solange an Bord bleibt, sei aber ungewiss, sagt von Bohlen. Aber sobald ein mRNA-basiertes Arzneimittel in klinischen Studien ihre Wirksamkeit beweisen sollten, gäbe es an zahlungskräftigen Käufern wohl keinen Mangel.
Neben den Hexal-Gründern Andreas und Thomas Strüngmann ist Dietmar Hopp einer der wenigen, die in größerem Umfang Geld in junge Biotech-Firmen stecken. 800 Millionen Euro hat Hopp über seine Investmentfirma dievini bislang in 15 Biotechnologie-Unternehmen in Deutschland und Europa investiert.
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