Homöopathie-Hersteller

Neuer Chef für DHU

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Berlin -

Die Deutsche Homöopathie-Union (DHU) hat einen neuen Geschäftsführer. Bereits zum Jahreswechsel hat Peter Braun den Chefposten von Patrick Krauth übernommen, jetzt hat er die ersten drei Monate erfolgreich hinter sich gebracht. Braun kennt die Branche gut, er war zuvor für die DHU-Konkurrenten Weleda und Similasan tätig.

Braun hatte seine Karriere 1990 als Controller bei Nestlé begonnen, später wechselte er zur Novartis-Tochter Ciba Vision. Von 1999 bis 2004 leitete er den Medizintechnikhersteller Sinus-Point, danach war er Unternehmensberater bei Malik.

Im März 2008 kam er zu Weleda, wo er die Verantwortung für das Geschäft in der Schweiz übernahm. Als der langjährige Firmenchef Patrick Sirdey Anfang 2012 das Handtuch warf, übernahm Braun interimsmäßig die Gesamtleitung. Wenige Wochen später wurde Ralph Heinisch zum neuen Vorstandschef ernannt; er führte den angeschlagenen Hersteller aus der Krise.

Braun leitete noch bis August 2012 den Arzneimittelbereich, danach verließ er Weleda, um sich in Basel als Unternehmensberater selbstständig zu machen. Von Juni 2014 bis September 2015 war er CEO des Dentalherstellers Camlog; parallel saß er bis vergangenen November im Verwaltungsrat des schweizerischen Homöopathikaherstellers Similasan. Außerdem war er Interimsgeschäftsführer der niederländischen Schwabe-Tochter VSM Geneesmiddelen.

Bei der DHU trägt Braun die Verantwortung für den Bereich Marketing & Vertrieb. Er soll sich der Weiterentwicklung der DHU in Deutschland wie auch international widmen und Neuentwicklungen voranbringen.

Zweiter Geschäftsführer bei der DHU ist Dr. Rainer Oschmann. Er ist seit zehn Jahren beim Mutterkonzern in der Geschäftsführung für die Bereiche Herstellung, Qualität und Logistik verantwortlich; diese Aufgabe wird er behalten. Oschmann hatte nach seiner Promotion beim Luitpold-Werk (Mobilat) angefangen, das 1990 von Sankyo übernommen wurde. Seit mehr als 25 Jahren steht Oschmann im Dienst des Karlsruher Familienunternehmens, mit Positionen unter anderem in der Galenik und Herstellungsleitung.

Krauth hatte nach dem Ausscheiden von Franz Stempfle Ende 2013 die DHU-Geschäftsführung alleine übernommen. Er hatte nach seinem BWL-Studium 13 Jahre unter anderem im Controlling von Schwabe gearbeitet und ist jetzt zum Mutterkonzern zurückgewechselt.

Die DHU ist mit Erlösen von knapp 150 Millionen Euro auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP) der führende Hersteller von Homöopathika in Deutschland. Heel liegt mit rund 135 Millionen Euro dicht dahinter, kommt allerdings mit 9,5 Millionen Einheiten nur auf die Hälfte der Packungen. Dr. Willmar Schwabe kommt auf 10 Millionen Packungen und 215 Millionen Euro.

In der Vergangenheit waren die Rollen innerhalb der Schwabe-Gruppe klar verteilt: Der Mutterkonzern war für pflanzliche Präparate wie Tebonin, Umckaloabo und Lasea zuständig, die DHU für die Homöopathie. Doch mit der neuen Serie „Mama Natura“ wurde diese scharfe Trennung zuletzt aufgelöst.

Die neue Produktlinie richtet sich dezidiert an Eltern und vereint verschiedene Sortimente in sich. Den Start machten Anfang Oktober vier Produkte, darunter zwei Komplexmittel, ein pflanzliches Präparat und ein Kosmetikum. Zuletzt kamen im April Travelin und Insectolin dazu.

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