Wenn Noweda-Chef Wilfried Hollmann morgen in Essen vor die Genossen
tritt, dürfte es glänzende Augen geben: Um 18 Prozent konnte der
Großhändler im vergangenen Geschäftsjahr seine Umsätze auf 4,3
Milliarden Euro steigern. Zwar ging die Rohertragsquote das dritte Jahr
in Folge zurück und liegt mit 5,0 Prozent teilweise deutlich unter der
anderer Großhändler. Trotzdem dürfte es wieder eine ordentliche
Dividende geben.
Bei der Noweda gibt man sich bescheiden und führt den zusätzlichen Umsatz in Höhe von 650 Millionen Euro auf den Zukauf von CPL in Luxemburg, die Neueröffnung in Peine und die erfreuliche Entwicklung der übrigen Betriebsstätten zurück.
Vor allem Letzteres dürfte ausschlaggebend gewesen sein. Denn der Ausflug ins Nachbarland bringt nicht viel mehr als eine kleinere deutsche Niederlassung: CPL steuerte rund 110 Millionen Euro bei; 58 Millionen Euro seit Januar und den Anteil des Jahresumsatzes von 106 Millionen Euro für das zweite Halbjahr 2011.
Entsprechend erfolgreich waren Hollmanns Außendienstler also im Heimatmarkt unterwegs: Mehr als eine halbe Milliarde Euro hat die Genossenschaft in Deutschland geholt. Vor allem bei dem 2010 in München eröffneten Vertriebszentrum soll es gut laufen; in Peine sind dagegen nur die ersten zehn Monate dabei.
Unter dem Strich stehen mit 36 Millionen Euro 3 Prozent weniger als im Vorjahr. Einerseits fehlen Sondereinnahmen aus dem Anzag-Verkauf in Höhe von 8 Millionen Euro, andererseits musste die Noweda rund 4 Millionen Euro mehr Steuern bezahlen.
Für die aktuell 8408 Genossen, das sind 220 mehr als im Vorjahr, ist das kein Problem: 18 Millionen Euro stehen für die Ausschüttung bereit. Vermutlich wird es für die aktiven Mitglieder wieder eine Dividende in der Größenordnung von 9,35 Prozent auf die Grundanteile von fünf Mal 1000 Euro und 11,22 Prozent für die freiwilligen Anteile geben. Es darf also gefeiert werden.
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