Der zur Merckle-Gruppe gehörende Pharmagroßhändler Phoenix hat eine wichtige Hürde zur Sicherung seiner Finanzierung genommen. Das Unternehmen platzierte erfolgreich eine Hochzinsanleihe von 500 Millionen Euro. Mit dem Geld will das Unternehmen seine finanzielle Struktur stärken und die Basis für weiteres Wachstum legen.
Die Anleihe läuft bis 2014 und ist wegen des aktuell schlechten Ratings mit einem Zinskupon von 9,625 Prozent ausgestattet. Zum Vergleich: Celesio hatte im April eine Anleihe bis 2017 ausgegeben, die mit 4,5 Prozent verzinst ist.
Mit der Note CCC bewertet Standard & Poor's (S&P) die Phoenix-Anleihe als Ramsch, will aber das Kreditrating auf B+ hochstufen, sobald die Umschuldung unter Dach und Fach ist. Die Agentur Moody's bewertet Phoenix mit "B1" und damit ebenfalls als Unternehmen mit hohem Kreditrisiko. Der Ratingausblick sei stabil.
Phoenix hatte Anfang Juli ein umfassendes Finanzierungskonzept vorgestellt. Dies umfasst neben der Anleihe einen Kredit über 2,6 Milliarden Euro sowie eine Kapitalerhöhung von 500 Millionen Euro durch die Phoenix-Gesellschafter, darunter Ludwig Merckle. Die Dachgesellschaft des Merckle-Imperiums, die VEM Vermögensverwaltung, begleicht 410 Millionen Euro Schulden bei Phoenix.
Die Merckle-Gruppe war in der Finanzkrise in schwere Turbulenzen geraten. Zeitweise hatten sich Schulden von fünf Milliarden Euro aufgetürmt, Firmenpatriarch Adolf Merckle beging Selbstmord. Sein Erbe Ludwig Merckle verkaufte zur Entschuldung der Gruppe den Ulmer Generikahersteller Ratiopharm und verringerte den Anteil am Baustoffhersteller HeidelbergCement deutlich.
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