Klaus Rothweiler geht in den Ruhestand

Hobbyförster statt Apothekenberater

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Berlin -

Den Apothekenmarkt vor lauter Bäumen nicht mehr sehen wird demnächst Klaus Rothweiler. Nach mehr als 40 Jahren kehrt der ehemalige Marketing- und Vertriebsleiter des Rechenzentrums NARZ der Pharmabranche den Rücken und bereitet sich auf den Ruhestand vor. Schritt 1: Er hilft einem Freund bei der Pflege eines Beisetzungswalds.

Angefangen hat Rothweiler als Pharmareferent. Fast zehn Jahre war er für Winthrop (heute Zentiva), Hoechst (heute Sanofi) und Pharma Stroschein (heute Strathmann/Dermapharm) tätig. Im Herbst 1987 wechselte er vorübergehend die Branche und heuerte bei der Allianz Versicherung an.

Doch schon nach anderthalb Jahren kehrte er zurück ins Arzneimittelgeschäft. Beim genossenschaftlichen Großhändler Sanacorp war er ab Frühjahr 1989 als Gebietsleiter im Außendienst tätig.

Im Juni 1999 wechselte er dann nach Bremen zum Rechenzentrum NARZ/AVN, genauer zur Tochtergesellschaft Gfi – Gesellschaft für Informations- und Datenverarbeitung. Hier war zunächst ebenfalls im Außendienst tätig, bis er 2003 die Leitung für Vertrieb, Marketing und Kommunikation übernahm. Im Juni 2010 wurde er als Prokurist in die Geschäftsleitung berufen.

Doch im Jahr 2013 wurde es ungemütlich beim NARZ. Wegen Bedenken der Datenschutzbehörden wurden die Datenlieferungen des Rechenzentrums eingeschränkt, was zwangsläufig zu Einnahmeeinbußen führte. Intern gab es in dieser Zeit Unruhen. Im NARZ-Vorstand gab es Veränderungen – und Rothweiler musste gehen. Man einigte sich schließlich vor dem Arbeitsgericht.

Rothweiler machte sich selbstständig und gründete die ADL Apothekendienstleistungen Rothweiler GbR. Kooperationen gab es unter anderem mit dem Rechenzentrum ARZ Haan. Aus dem Projekt LOMA – Lokales Marketing für Apotheken zog sich Rothweiler nach Unstimmigkeiten mit seinem Kompagnon Heinz Wiedemann schnell wieder zurück. Noch im März dieses Jahres gründete er neue Beratungsfirma. Doch bei der Detailplanung wurde ihm bewusst, dass es reicht. Genug Apothekenmarkt. „Ich gehe mit einem weinenden Auge, habe ich doch unwahrscheinlich viel erlebt durch meine Tätigkeit. Es bleiben viele schöne Eindrücke“, so Rothweiler.

Füße hochlegen kommt für Rothweiler nicht in Frage: „Als Rentner darf ich einem Freund in einem Beisetzungswald helfen. Auch hier werde ich mit Menschen zu tun haben, Menschen, die sich ein Plätzchen für die letzte Ruhe aussuchen wollen, oder mit Menschen, die ein Stück Zuwendung benötigen, da sie gerade einen lieben Menschen verloren haben.“ Und im nächsten Jahr steht eine größere Namibia-Reise an.

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