Krankenhausversorgung

Hirsch-Gruppe meldet Insolvenz an

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Berlin -

Die Unternehmensgruppe um die Bremer „Hirsch Apotheke Dr. Eberhard Lins“ kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten: Nach dem plötzlichen Tod des Inhabers Christian Suwelack mussten zunächst das Homecare-Unternehmen MediLog und der Großhandel Roland Pharma Ende April Insolvenz anmelden. Wenig später wurde die vorläufige Insolvenz auf den gesamten Nachlass des Apothekers ausgeweitet.

 

Suwelack hatte zuletzt im Bremer Industrieviertel Habenhausen eine neue Halle angemietet, um seine drei Unternehmen MediLog, Roland Pharma und SHW Infusionstechnik unter einem Dach zusammenzuführen. Die Firmen des Apothekers seien nach dem Tod des Inhabers im Februar und der nur teilweise geregelten Nachfolge in Zahlungsunfähigkeit geraten, berichtet der „Weser Kurier“ unter Berufung auf den vorläufigen Insolvenzverwalter Ralph Bünning. Kontakte und Geschäfte seien stets über Suwelack gelaufen.

Zuvor hatten die Banken dem Vernehmen nach Plänen für ein Blisterzentrum eine Absage erteilt. Die Apotheken sind weiterhin offen, der Zeitung zufolge soll auch der Betrieb der weiteren Firmen zunächst weitergeführt werden.

 

 

Suwelack war 1998 Mitgesellschafter bei der Hirsch Apotheke geworden. Ein Jahr später übernahm er die krankenhausversorgende Apotheke endgültig. 2003 gründete er zusammen mit weiteren Apotheken unter dem Titel „gesundheitsnetz bremen“ einen Versandhandel. 2004 folgte mit der Apotheke am Theater die erste Filiale, ein Jahr später wurde die Apotheke Lloydpassage in der Bremer Innenstadt übernommen.

Vor wenigen Jahren gab es Ärger mit dem Finanzamt, Anfang 2010 verurteilte das Amtsgericht Bremen den Apotheker wegen Steuerhinterziehung von rund 700.000 Euro zu einer Freiheitsstrafe, die auf Bewährung ausgesetzt wurde.

Die Hirsch-Gruppe gehört mit rund 250 Mitarbeitern zu den größten Anbietern von Gesundheitsdienstleistungen in Norddeutschland. Die Tochterfirma MediLog wurde 1985 gegründet und beliefert unter anderem niedergelassene Ärzte mit Sprechstunden- und Praxisbedarf. Das Unternehmen bietet außerdem Logistik und Materialversorgung für Krankenhäuser und Rehakliniken an und ist im Homecare-Bereich aktiv. Roland Pharma ist ein Großhandel für Klinikware. Laut „Weser Kurier“ lag der Umsatz der Firmengruppe bei zuletzt 60 Millionen Euro.

 

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