Nasensprays

Emser salzfrei Nadine Tröbitscher, 14.10.2016 08:57 Uhr

München - 

Emser-Produkte sind für ihre Salzwirkung bekannt. Pünktlich zur Expopharm gibt es Neuigkeiten aus Bad Ems: Eine osmotisch aktive, hypertone Glycerol-Lösung verspricht Linderung für verstopfte Nasen. Salz sucht man im neuen Produkt vergeblich.

Ist die Nase verstopft, greifen Betroffene oft zu abschwellenden Nasensprays; als Alternative kommen hypertone Salzlösungen in Frage. Der Markt ist umkämpft, jüngste Innovation war vor zwei Jahren das stark wasserbindende Molekül Ectoin, das in Kombination mit Meersalz die Schleimhaut reinigen und schützen soll.

Das Sinusitis Spray von Siemens & Co. bietet mit Glycerol einen neuen Therapieansatz. Die Idee stammt aus Frankreich, wo sie bereits sehr erfolgreich am Markt ist. Der deutsche Hersteller hat das Medizinprodukt vom Hersteller Vitro-Bio einlizensiert. Die Glycerol-Lösung erwies sich in Studien als sechsmal stärker osmotisch aktiv als Meerwasser. Die Ostien werden durch einen induzierten Flüssigkeitsaustritt vom Sekret befreit, das Druckgefühl löst sich. Zurück bleibt laut Hersteller eine Befeuchtung der Schleimhäute und ein Schutzfilm.

Das Spray wird in zwei Varianten ausgeliefert: Neben der Standardvariante gibt es ein homöopathieverträgliches Produkt ohne Eukalyptusöl. Beide Sprays enthalten neben Glycerol außerdem Pflanzenextrakte aus Grüntee, Heidelbeere, Cranberry und schwarzem Holunder. Die tanninhaltigen Bestandteile sorgen laut Hersteller dafür, dass Glycerol länger auf den Schleimhäuten haftet. Dieser Effekt sei wichtig, um den bakteriellen Biofilm zu durchbrechen. Beide Sprays wirken abschwellend auf die Nasenschleimhäute und sind ab zwölf Jahren geeignet.

Akute Sinusitis entsteht meist aus einem Schnupfen. Ursache ist eine virale Infektion, die mit geschwollenen Nasenschleimhäuten einhergeht. Der Sekretabfluss wird behindert, es kommt zum Stau in Nasenneben- und Stirnhöhlen. Die Betroffenen leiden unter Fieber, Kopfschmerz und Abgeschlagenheit. Die Infektion klingt meist nach sieben Tagen ab. Dauert eine Sinusitis mehr als zwei bis drei Monate an, spricht man von einer chronischen Sinusitis. Betroffene leiden unter dumpfem Druck in den Nasennebenhöhlen, Geruchsverlust und Sekretfluss in den Rachen.

Für die Behandlung ist eine Verbesserung des Sekretabflusses wichtig. Neben Hausmitteln wie Inhalation, Flüssigkeitszufuhr und Schlafen mit erhöhtem Kopfende, versprechen Nasensprays Abhilfe. Häufig kommen auch Analgetika oder gar Antibiotika zum Einsatz.

Eine genaue Diagnose erfolgt beim Arzt durch einen Abstrich des Nasensekrets. Eine chronische Sinusitis lässt sich oftmals schwer feststellen. Neben der Befragung des Patienten, bezüglich Art, Dauer und Schwere der Erkrankung kommen endoskopische und computertomographische Methoden zum Einsatz. Sie geben Aufschluss über die Nasennebenhöhlen, mögliche Polypen und Schleimhautveränderungen.