Nur noch über Großhandel

Hexal stoppt Direktbelieferung

, Uhr
Berlin -

Sandoz streicht bei Generika von Hexal den Direktvertrieb und verweist an den Großhandel. In den Apotheken kommt die Entscheidung nicht gut an.

In einem Schreiben informiert Sandoz die Apotheken über den „präferierten Lieferweg Großhandel“. Der Generikakonzern aus Holzkirchen ändert den Bestellprozess. Einleitend heißt es: „Unser oberstes Zeil ist die bestmögliche deutschlandweite Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Medikamenten.“

„Sämtliche Bestellungen“ betroffen

Dabei setze man auf das „schnelle und effiziente Bestellabwicklungs- und Liefersystem des Großhandels“. Apotheken werden gebeten, „sämtliche Bestellungen bei der Hexal AG über Ihren bevorzugten Großhandel abzuwickeln“. Der Direktvertrieb „ab Werk“ werde künftig nicht mehr angeboten.

Die Kundeninformation ist kurz und knapp gehalten. Wann der Bestellprozess genau umgestellt wird oder ob verschreibungspflichtige und OTC-Arzneimittel betroffen sind, geht daraus nicht hervor. Apotheken sollen sich bei Fragen an den Kundenservice wenden.

Apotheker fürchtet Einbußen

Dem Vernehmen nach betrifft die Bestellumstellung nur Rx-Arzneimittel. „Dieses Geschäft lief bisher aufgrund der Konditionen meist direkt, somit würde sich auch hier eine deutliche Verschlechterung des Einkaufes und der Verfügbarkeit ergeben“, sagt ein Inhaber.

Für die Apotheken kommt diese Entscheidung überraschend: „Ich hoffe, dass bei den anderen Herstellern der Direktbezug noch möglich bleibt, um Lieferengpässe auszugleichen“, so der Apotheker. Teilweise hätten die Hersteller eher ein Defektpräparat vorrätig gehabt als der Großhandel. „Zum anderen verschlechtern sich für uns die Einkaufskonditionen. Der Einkauf beim Hersteller ist meist etwas günstiger als beim Großhandel, zudem hatte man so die Möglichkeit den Spannenausgleich vom Großhandel gering zu halten.“

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Beirat zu Liefer- und Versorgungsengpässen
Salbutamol: Versorgungslage ab Januar unklar
Salbutamol, Clarithromycin, Sultamicillin – Verfügbarkeit unter 50 Prozent
Ibuprofen-Zäpfchen: Bedarf kann nicht gedeckt werden
Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte