Generika

Hexal lässt Novartis den Vortritt

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Berlin -

Mit Generika können die Kassen eine Menge Geld sparen – normalerweise. Auf das Antidementivum Rivastigmin trifft dies derzeit nicht immer zu. Das Generikum von Hexal kostet rund 16 Euro mehr als Original Exelon von Novartis. Hintergrund ist neben der Verwandtschaft der Firmen eine ungeklärte Patentfrage.

 

In der Software sind neben dem Original nur drei Generika gelistet. Exelon kostet in der Einheit mit 3 mg und 112 Kapseln 224,53 Euro. Das entsprechende Generikum von Hexal liegt mit 240,84 Euro deutlich darüber. Die Präparate von Betapharm und Mylan dura sind mit 189,97 beziehungsweise 197,06 Euro gelistet.

Novartis hatte wegen mutmaßlich offener Patentfragen die Generikaschwester zunächst mit einem höheren Preis geparkt. Dem Vernehmen wird Hexal aber jetzt kurzfristig in den Markt gehen – und den Preis entsprechend senken. Der Hersteller wollte sich auf Nachfrage zu der Preistaktik nicht äußern.

Es ist aber denkbar, dass Novartis zunächst die Marktentwicklung abwarten wollte, ohne schon Umsätze auf Hexal zu verlagern. Damit hätte der Konzern zwei Optionen: entweder auf eine juristische Auseinandersetzung in der Patentfrage zu setzen oder irgendwann Hexal „scharf zu stellen“.

Vor einem Jahr hatte es einen ähnlichen Fall schon einmal gegeben: Damals hatte Hexal vor Patentablauf das erste Generikum zu Diovan auf den Markt gebracht – zum gleichen Preis wie das Originalprodukt.

 

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