Verändertes Bestellverhalten

Hexal: Apotheken wollen weniger Direktgeschäft

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Berlin -

Sandoz hat die Bestellabwicklung umgestellt. „Die Nachfrage von Apothekenseite nach Direktbelieferung bei den Unternehmen der Sandoz-Gruppe Deutschland“ sei seit Jahren kontinuierlich rückläufig gewesen, sagt Vorstandsmitglied Wolfgang Späth.

Das Bestellwesen der Apotheken hat sich Späth zufolge in den vergangenen Jahren „deutlich verändert“. Hintergrund für die rückläufigen Direktbestellungen seien „vermutlich einerseits der immer höher werdende Handlingsaufwand für das Direktgeschäft in den Apotheken bei gleichzeitig bestehenden Engpässen in der Personalsituation und andererseits das vermehrte Serviceangebot für Großhandelsbestellungen durch die Warenwirtschaftssysteme“, erklärt Späth.

Strategische Entscheidung

„Wir haben von daher die Entscheidung getroffen, die Direktbelieferung strategisch nicht mehr weiterzuverfolgen.“ In einem Schreiben informierte Sandoz die Apotheken über den „präferierten Lieferweg Großhandel“. „Sämtliche Bestellungen bei der Hexal AG“ sollen künftig über den Großhandel laufen. Der Direktvertrieb „ab Werk“ werde künftig nicht mehr angeboten.

Die Änderung betreffe nur die sogenannte Direktbelieferung. Apotheken könnten weiterhin direkt beim Außendienst bestellen.Die Direktbestellung über MSV3 im Rahmen des Überweisergeschäftes sei weiterhin möglich, so Späth. „Kunden, die bei uns im Direktgeschäft Ware bezogen haben, wurden von uns informiert.“ Für die Apotheken kommt diese Entscheidung nicht nur überraschend. Auch die Frage zum Umgang mit Lieferengpässen wird laut: Teilweise hätten die Hersteller eher ein Defektpräparat vorrätig gehabt als der Großhandel, sagt ein Inhaber.

Tatsächlich war Hexal mit Direktbestellungen zu seiner heutigen Größe gekommen: Bis zum Inkrafttreten der Rabattverträge hatte der Konzern den Apotheken ganze Kontingente verkauft. Vor einem Jahr hatte der Mutterkonzern Novartis die Generikasparte an die Börse gebracht.

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