Heuschnupfen: Alle OTC-Mittel sind geeignet Cynthia Wegner, 24.02.2023 08:00 Uhr
Steigen die Temperaturen, so leiden viele Allergiker:innen unter massiven Beschwerden. Stiftung Warentest hat verschiedene Heuschnupfen-Mittel unter die Lupe genommen – unter den Siegern sind die typischen Klassiker der Allergiezeit.
Mittlerweile beschränkt sich die Allergiesaison bei weitem nicht mehr nur auf die warme Jahreszeit. Auch über die Wintermonate fliegen bereits erste Pollen – dadurch leiden Allergiker:innen oft das ganze Jahr über mehr oder weniger unter den Symptomen. Doch verschiedene Antiallergika können helfen und Linderung verschaffen.
Prophylaxe oder Akuttherapie?
Neben Augentropfen und Nasensprays für die lokale Therapie stehen auch verschiedene Wirkstoffe für eine systemische Behandlung zur Verfügung. Außerdem wird zwischen vorbeugenden Mitteln und solchen zur akuten Behandlung unterschieden. Die meisten sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Vor allem in Bezug auf die Vorbeugung lohnt es sich, den Heuschnupfen ärztlich abklären zu lassen. Denn nur wenn bekannt ist, auf welche Pollen oder Gräser reagiert wird, kann bereits rechtzeitig mit einer Anwendung entsprechender Mittel begonnen werden. Aber auch abseits davon sollte bei erstmaligen Beschwerden ein Arzt/eine Ärztin aufgesucht werden, um die Allergie zu bestätigen. In besonders schweren Fällen können dann auch rezeptpflichtige Antiallergika oder sogenannte Hyposensibilisierungen zum Einsatz kommen.
Lokale oder systemische Behandlung?
Grundsätzlich unterscheidet auch Warentest zwischen lokalen und systemischen Darreichungsformen: Sind vor allem Augen und/oder Nase betroffen, kann schon eine lokale Therapie mit Augentropfen und Nasenspray helfen. Oft werden diese sogar in Form von Kombipackungen angeboten. Warentest empfiehlt, auf Produkte ohne Konservierungsmittel zu setzen. „Auf Dauer können die Haltbarmacher den Schleimhäuten schaden“, lautet das Fazit.
Zur vorbeugenden Behandlung kann – rechtzeitig gestartet – Cromoglicinsäure zum Einsatz kommen. Die Anwendung sollte rund ein bis zwei Wochen vor dem Pollenflug begonnen werden, damit sich die schützende Wirkung entfalten kann. Sind bereits Symptome vorhanden, kann Cromoglicinsäure nichts mehr ausrichten – dann müssen akut wirksame Antiallergika verwendet werden.
Diese stehen ebenfalls in lokalen Darreichungsformen zur Verfügung. Bei übergreifenden Beschwerden oder wenn die lokale Behandlung nicht den gewünschten Effekt erzielt, können jedoch auch Tabletten zum Einsatz kommen. Hier stehen die Wirkstoffe Cetirizin, Loratadin sowie Levocetirizin und Desloratadin rezeptfrei zur Option. Laut Warentest sind alle vier gleichermaßen gut geeignet.
„Für strapazierte Erwachsenen-Nasen gibt es eine weitere rezeptfreie Option: Nasensprays mit Cortison.“ Hier kommen die Wirkstoffe Beclometason, Fluticason und Mometason in Frage. Allerdings sollten Cortison-Nasensprays nur kurzzeitig angewendet werden, da über die Langzeit-Verträglichkeit nicht viel bekannt ist.
Welche Allergiemittel für Kinder?
Für Kinder ab einem Jahr empfiehlt Warentest den Wirkstoff Levocabastin. Dieser steht in Form von Spray oder Tropfen zur Verfügung. Cetirizin eignet sich in Form von Saft, Sirup oder Tropfen ab einem Alter von zwei Jahren. Ab dem Schulalter sind dann weitere Mittel geeignet. „Bevor Kinder sie bekommen, sollte aber ein Arzt die Diagnose stellen und zur Therapie beraten.“
Verschiedene Darreichungsformen – gute Wirkung
Zu den besten und günstigsten Augentropfen mit Cromoglicinsäure im Test zählen Pollicrom (Ursapharm) und Cromo-Ratiopharm. Mit dem Inhaltsstoff Azelastin schnitten unter anderem Azela-Vision Sine (OmniVision) und Azedil (Dermapharm) am besten ab. Doch auch Livocab Direkt (Johnson&Johnson, Levocabastin) und Zaditen Ophtha (Thea Pharma, Ketotifen) konnten punkten. Auch die passenden Nasensprays werden von Warentest empfohlen.
In Bezug auf die systemischen Darreichungsformen kommen alle vier Therapieoptionen in Frage: Der Wirkstoff Cetirizin ist von allen am günstigsten und wird von zahlreichen Herstellern angeboten, ebenso wie Loratadin. Levocetirizin und Desloratadin sind noch nicht so lange freiverkäuflich, daher ist die Auswahl hier geringer.