Von 6 auf 16 Prozent hatte Schwarz-Gelb den Herstellerrabatt im August 2010 erhöht. Obwohl aus dem erwarteten Defizit ein Milliardenüberschuss geworden ist, soll die Pharmaindustrie ab 2014 weiter zur Kasse gebeten werden: Nicht auf den Ausgangswert, sondern auf 7 Prozent soll der Zwangsrabatt sinken. Je nach Wortlaut des Gesetzes könnte es für die Generikafirmen dabei teurer werden.
Seit 2003 müssen die Pharmahersteller den Krankenkassen einen Abschlag von 6 Prozent bezahlen. Für Generika und Reimporte gilt zusätzlich ein Abschlag von 10 Prozent. Bei der Anhebung vor drei Jahren wurden sie daher ausgenommen – sodass seitdem für alle Rx-Arzneimittel derselbe Zwangsrabatt gilt.
Wird nun der Abschlag auf 7 Prozent festgeschrieben, muss der Generikaabschlag angepasst werden, damit der Zwangsrabatt für diese Produktgruppen nicht weiter steigt. In der Branche hält man ohnehin nicht allzu viel von diesem Sparinstrument – zumal die Rabattverträge weitaus größere Einsparungen bringen: Nach Abzug aller Rabatte liege der Anteil der Generika an den Arzneimittelausgaben der Kassen bei weniger als 10 Prozent – für 73 Prozent aller Packungen, rechnete kürzlich der Branchenverband Pro Generika vor.
„Generika stehen nicht im Fokus des AMNOG. Es ist daher nicht nachvollziehbar, warum Generikaunternehmen weiter zusätzlich finanziell belastet werden sollen, nur weil das auf patentgeschützte Arzneimittel ausgerichtete AMNOG-Einsparziel verfehlt wird“, sagte Geschäftsführer Bork Bretthauer.
Dass der 10-prozentige Abschlag gleich abgeschafft wird, glaubt aber offenbar niemand in der Branche: Bei der konkreten Ausgestaltung des neuen Abschlags müsse darauf geachtet werden, dass es zu keinen weiteren Belastungen der Generikaunternehmen komme, so Bretthauer.
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