Pharmaindustrie

Hersteller setzen auf Krebsmittel

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Arzneimittel gegen Krebs machen einen immer größeren Anteil in den Entwicklungspipelines der Pharmahersteller aus. Zu diesem Ergebnis kam eine Befragung des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) unter seinen 48 Mitgliedsunternehmen. Diese forschen demnach aktuell in 442 Projekten an Arzneimitteln, die - den positiven Verlauf der weiteren Studien vorausgesetzt - bis 2013 eine Chance auf Zulassungen haben. Mehr als 130 Krankheiten könnten dadurch besser therapierbar werden.

Knapp ein Drittel der Projekte beschäftigt sich mit der Behandlung von Tumorerkrankungen. Bei einer ähnlichen Befragung vor zwei Jahren lag der Anteil noch bei 26 Prozent, im Jahr 2005 betrug er noch nicht einmal ein Fünftel. Infektions- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden in 14 beziehungsweise 13 Prozent der Projekte erforscht. Jedes zehnte Forscherteam widmet sich der Entwicklung von Medikamenten gegen Entzündungskrankheiten wie Rheuma und Multiple Sklerose.

Auch bei der Impfstoffentwicklung ist der VFA zuversichtlich. So könnte dem Verband zufolge bis 2013 ein Impfstoff gegen Infektionen mit multi-resistenten Staphylococcus aureus-Erregern verfügbar sein. Auch ein Vakzin gegen Meningokokken B sei in der Entwicklung.

Nach Angaben des VFA betreffen 97 Prozent der Forschungsaktivitäten schwere Erkrankungen. Lediglich 3 Prozent entfallen der Umfrage zufolge auf leichtere Einschränkungen wie Inkontinenz, Wechseljahresbeschwerden oder Sexualstörungen. In 43 Projekten erforschen Pharmaunternehmen aktuell Orphan Drugs, Arzneimittel gegen seltene Erkrankungen.

Nicht in allen der 442 aufgeführten Projekte werden neue Wirkstoffe erforscht. Gezählt wurden in der im Mai durchgeführten Umfrage auch Forschungen an neuen Darreichungsformen für bekannte Arzneistoffe sowie an Zusatzindikationen für bereits zugelassene Medikamente. Insgesamt hat sich die Prognose verbessert: Vor zwei Jahren hatte der VFA noch 358 Innovationen für das Jahr 2011 erwartet.

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