Pharmakonzerne

Ex-Chef von Bayer verstorben APOTHEKE ADHOC, 13.09.2016 17:57 Uhr

Bayer trauert: Hermann Josef Strenger, langjähriger Vorsitzender des Vorstands, verstarb im Alter von 87 Jahren. Foto: Bayer
Leverkusen - 

Hermann Josef Strenger, langjähriger Vorsitzender des Vorstands sowie Vorsitzender und Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats von Bayer, ist kurz vor seinem 88. Geburtstag verstorben. Strenger stand in den 1980er Jahren an der Spitze des Pharma- und Chemiekonzerns.

Geboren am 26. September 1928 in Köln, begann Strengers beruflicher Werdegang 1949 mit einer kaufmännischen Lehre bei Bayer. In der Zeit von 1954 bis Ende 1960 war er bei Tochtergesellschaften des Unternehmens in Brasilien und Schweden tätig. Es folgten verschiedene Funktionen mit wachsender Verantwortung in den Bereichen Lackrohstoffe und Polyurethane. Von 1970 bis zu seiner Berufung in den Vorstand im Jahr 1972 war Strenger kaufmännischer Leiter der Sparte Polyurethane.

Im Bayer-Vorstand wechselten Strengers Funktionen, er verantwortete unter anderem die Sparten Farben, Polyurethane und Pflanzenschutz. Darüber hinaus betreute er die Regionen Lateinamerika und Westeuropa. In seiner Amtszeit als Vorstandsvorsitzender, von Juni 1984 bis April 1992, wurden Geschäftsgebiete durch umfangreiche Akquisitionen erweitert und gestärkt.

1992 gab Strenger den Vorstandsvorsitz ab und leitete bis 2002 den Aufsichtsrat. Anschließend wurde er Ehrenvorsitzender des Gremiums. Er lebte bis zu seinem Tod in Leverkusen, war verheiratet und hatte vier Kinder.

„Hermann Josef Strenger gehörte zu den Führungspersönlichkeiten, die den Herausforderungen in Zeiten der zunehmenden Globalisierung mit Mut und Optimismus begegneten“, sagte Aufsichtsratschef Werner Wenning.

„Er hat die Internationalisierung von Bayer wesentlich vorangetrieben. Er prägte zudem eine Unternehmensphilosophie, in der Ökologie und Ökonomie gleichrangige Ziele waren", so Wenning weiter. „Hermann Josef Strenger war ein Mensch, dem moralische und ethische Werte sehr viel bedeuteten. Er war ein Mann, von dem Vertrauen ausging und dem Vertrauen entgegengebracht wurde.“

Strenger sei der erste Nicht-Chemiker an der Bayer-Spitze gewesen, dabei habe ihm „der ständige und intensive Dialog mit der Öffentlichkeit und der Politik über Umweltschutz und Sicherheit“ besonders am Herzen gelegen, sagte Vorstandschef Werner Baumann. „Der Beschluss, den 'Aufbau Ost' mit Investitionen und der Schaffung von Arbeitsplätzen am Standort Bitterfeld zu unterstützen, war Strengers vorausschauender unternehmerischer Kompetenz zu verdanken.“