Rechenzentren

Henkel geht zum ARZ Haan

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Berlin -

Das ging schnell: Keinen Monat nach seinem Ausscheiden beim Rechenzentrum AvP hat Klaus Henkel einen neuen Job. Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC wird er zweiter Geschäftsführer für den Bereich Apothekenabrechnung (ARZ Service) beim ARZ Haan.

Henkel hatte sich Ende Juni mit AvP-Chef Mathias Wettstein auf einen Aufhebungsvertrag geeinigt. Formal ist er aber noch bis Ende des Jahres in Düsseldorf angestellt. Deshalb wird Henkel erst im Januar in Haan einsteigen und Thomas Haubold in der Geschäftsführung der ARZ Service GmbH verstärken. Während Haubold sich hauptsächlich um die IT kümmert, wird Henkel in der Geschäftsführung den Vertrieb verantworten.

Henkel war seit 2005 in der Geschäftsleitung von AvP zuständig für Vertrieb und Marketing und damit für das operative Geschäft. Unter anderem hatte er die Projekte ScanAdhoc und HimiAdhoc entwickelt und war in der Geschäftsleitung der AG gewissermaßen der „Außenminister“ von Wettstein.

Die Trennung erfolgte einvernehmlich, Henkel ist seitdem freigestellt. Ein Wettbewerbsverbot wurde anscheinend nicht vereinbart, sonst könnte Henkel nicht so schnell beim Mitbewerber anheuern.

Einen erfahrenen Mann zu holen, ergibt für das ARZ Haan durchaus Sinn. Denn die vergangenen Jahre waren nicht gerade ruhige Zeiten für das Rechenzentrum. Nach dem Ausstieg des Apothekerverbands Westfalen-Lippe (AVWL) wurde in Haan auch der Vorstand neu besetzt. Bereits Anfang 2017 berief der Aufsichtsrat Dr. Philipp Siebelt zum neuen Vorstand der ARZ Haan AG, zum Anfang März 2018 folgte Dr. Ulrich Thomé.

Auch auf Henkels neuem Posten gab es zuletzt mehrere Veränderungen: Haubold ist seit April 2013 Geschäftsführer der ARZ Service und seit Anfang 2017 allein in der Geschäftsführung. Seinerzeit musste Stefan Mühr seinen Posten bei der Apothekenabrechnung räumen und hat nur noch das Rechenzentrum für Heilberufe (RZH) verantwortet. Er hat das ARZ im Frühjahr endgültig in Richtung Health AG verlassen. Er ist neuer Chief Operating Officer (COO) des IT- und Finanzdienstleisters.

Jetzt setzt das ARZ mit Henkel und Haubold also wieder auf eine Doppelspitze. Bei AvP steht die Neuordnung noch an. Schließlich hat mit Peter Gröschl im Juli bereits ein Mitglied der Geschäftsleitung zur Konkurrenz gewechselt. Er ist neben Uwe Ennen neuer Geschäftsführer bei der NARZ-Tochter GfI – Gesellschaft für Informations- und Datenverarbeitung.

Gröschls Posten in der Geschäftsleitung bei AvP wurde nicht neu besetzt. Die Aufgaben seien intern und zum Teil auf verschiedene Tochtergesellschaften verteilt worden, erklärte AvP-Vorstand Tobias Wölk. Seit Oktober 2015 ist der 32-Jährige Vorstand bei AvP und die Nummer 2 hinter Inhaber und Vorstandschef Wettstein.

Von der Größe her nehmen sich die Rechenzentren nicht viel. Beide rechnen nach eigenen Angaben für etwa 3500 Apotheken Rezepte ab. AvP ist nach eigenen Angaben das siebtgrößte Inkassounternehmen Deutschlands, mit dem Schwerpunkt auf Rezeptabrechnung für Apotheken. Im Jahr 2000 wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt. Beim ARZ Haan wiegt die „Abrechnungsdienstleistungen für Sonstige Leistungserbringer“ mittlerweile sogar schwerer als die Apothekenabrechnung. Die Unternehmensgruppe rechnet jährlich mehr als 95 Millionen Verordnungen mit einem Gesamtabrechnungsvolumen von knapp 10 Milliarden Euro gegenüber den Kostenträgern ab.

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