Medizinprodukte

Hartmann trotzt Turbulenzen APOTHEKE ADHOC, 15.08.2008 11:35 Uhr

Berlin - 

Die Paul Hartmann AG hat die Turbulenzen um die Übernahme durch den Ulmer Schwenk-Gruppe bislang gut verkraftet und im ersten Halbjahr ihren Gewinn um 22 Prozent auf 22,5 Millionen Euro gesteigert. Allerdings hatte das Ergebnis im Vergleichszeitraum, also im ersten Halbjahr 2007, aufgrund von Restrukturierungsmaßnahmen unter Durchschnitt gelegen. Der Umsatz wuchs um 7,4 Prozent auf 679 Millionen Euro.

Dem Unternehmen zufolge entwickelte sich das Geschäft der drei medizinischen Kernsparten, die zusammen für 83 Prozent des Konnzernumsatzes verantwortlich zeichnen, erfreulich: Das Segment OP-Management legte um knapp 14 Prozent auf 106 Millionen Euro zu; in der Sparte Wundversorgung stieg der Umsatz um 8,4 Prozent auf knapp 205 Millionen Euro. Mit Inkontinenzprodukten setzte das Unternehmen 252 Millionen Euro um, 6,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Bei den weiteren Konzernaktivitäten verzeichnete Hartmann einen Zuwachs von 2,4 Prozent auf 116 Millionen Euro. In diesen Geschäftsbereich fällt der Umsatz der Kneipp-Werke, an denen Hartmann seine Beteiligung im April von 80 auf 100 Prozent erhöht hatte. Auch für das weitere Jahr rechnet Hartmann mit einem deutlichen Umsatzwachstum seiner Kernsparten über dem Markt.

Zur Hartmann-Gruppe gehören 18 deutsche sowie 65 ausländische Tochterunternehmen der Paul Hartmann AG. Das Unternehmen mit Sitz in Heidenheim ist in 35 Ländern mit eigenen Gesellschaften vertreten und beschäftigt knapp 9000 Mitarbeiter. Mehr als die Hälfte des Umsatzes generiert Hartmann im europäischen Ausland, ein Drittel in Deutschland. Hauptabsatzkanal für die Endverbrauchersortimente sind Apotheken und Sanitätshäuser, während Kneipp-Produkte überwiegend in Drogeriemärkten und im Lebensmitteleinzelhandel vertrieben werden.

Mehrheitseigner ist seit Januar die Schwenk-Gruppe des Ulmer Unternehmers Eduard Schleicher, seinerseits verwandt mit der Familie Merckle. Die Übernahme hatte unter den Aktionären für Turbulenzen gesorgt; nach Klagedrohungen soll Kleinaktionären Ende April ein lukratives Kaufangebot unterbreitet worden sein.