Über die Zukunft der Produktion für Wundmanagement des Medizinartikelherstellers Paul Hartmann in Heidenheim gibt es weiter keine Einigung. Dies bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens am Montag. Ursprünglich war bereits für Ende Oktober eine Einigung angepeilt worden.
Ein Vertreter der IG Metall teilte zu den Verhandlungen mit, es seien alle Möglichkeit ausgeschöpft und es bleibe nur die Verhandlung über einen Sozialplan für die betroffenen Beschäftigten. Hartmann plant die Verlagerung der Produktion für Wundmanagement nach Polen. Betroffen davon wären 120 Arbeitsplätze. Ab dem zweiten Quartal 2022 sollen in Polen die ersten Produkte hergestellt werden. Das Unternehmen begründet das mit Kostenvorteilen. Die Gewerkschaft hält die Entscheidung für falsch und schädlich für das Unternehmen.
Hartmann hatte 2020 im Zuge der Corona-Pandemie deutlich steigenden Umsatz und Gewinn zu verzeichnen. Höhere Kosten für Rohstoffe und Transport führten zuletzt aber zur gegenläufigen Entwicklung. Für 2022 gab Hartmann am Montag eine Gewinnwarnung aus. Demnach rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang des unbereinigten Gewinns vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen um rund 35 Prozent. Als Gründe teilte Hartmann mit, die Sonderkonjunktur von Schutzprodukten und Desinfektionsmitteln sei verebbt. Zudem habe sich der Markt wegen geringerer Auslastung von Krankenhäusern und Pflegeheimen verkleinert.
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