Celesio-Verkauf

Haniel/Elliott: Eiskalte Weihnachtsgrüße

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Berlin -

Weihnachtszeit, das ist auch die Zeit der guten Wünsche für

Geschäftspartner und Freunde. Man bedankt sich für die gute

Zusammenarbeit und zieht Bilanz. Der Duisburger Mischkonzern Haniel

(Metro, Celesio, CWS-boco, Takkt) erklärt in seinem „Weihnachtsbrief“,

warum es keine Alternative zum Verkauf von Celesio an McKesson gibt. Für

den Rivalen Elliott gibt es Gedanken, die nachdenklich machen sollen.

Elliott hatte sich mehr als 25 Prozent der Anteile am Stuttgarter Pharmahändler gesichert und droht jetzt, den Deal platzen zu lassen. Haniel gibt sich betont gelassen: „Wir, wie auch McKesson, haben damit gerechnet, dass der Verkauf eines Unternehmens wie Celesio andere Investoren auf den Plan ruft – wie jetzt durch den aggressiven Hedgefonds Elliott geschehen“, heißt es in dem Schreiben.

Dennoch sei man zuversichtlich, die Transaktion wie vorgesehen im ersten Quartal erfolgreich abschließen zu können: „Basis für diese Zuversicht ist das Vertrauen auf die Rationalität der Akteure – denn es steht insbesondere für Elliott viel Geld auf dem Spiel.“

Sollte Elliott eine Transaktion mit McKesson verhindern, würden die von ihm gekauften Celesio-Aktien sofort massiv an Wert verlieren, so Haniel. „Um für sich Wert zu generieren, müsste der Hedgefonds kurzfristig einen besseren Käufer als McKesson präsentieren können, was aus unserer Sicht höchst unwahrscheinlich ist.“

Auch das von Elliott ins Gespräch gebrachte Szenario einer Aufspaltung von Celesio sei keine sinnvolle Option: „Der moderne Pharmahandel zieht einen wichtigen Ertrags­teil gerade aus der Verzahnung von Groß- und Einzelhandel.“

Die kürzlich von Elliott provokativ ausgestreckte Hand – die gemeinsame Suche nach einem Plan B – schlägt Haniel aus: „Fast noch entscheidender als diese strategischen Überlegungen ist aber der Umstand, dass Elliott – für welche Alternative auch immer – eine Partei auf jeden Fall braucht: Haniel. Und wir halten McKesson klar für den besten Celesio-Eigentümer.“

Trotz der vorweihnachtlichen Drohgebärden: Für Haniel ist der Verkauf des rund 50-prozentigen Anteilspakets wichtig, um die Schulden abzubauen und neuen Schwung zu bekommen. Theoretisch könnte der Familienclan mit den erwarteten Einnahmen von zwei Milliarden Euro alle Außenstände ablösen und hätte dann immer noch 400 Millionen Euro übrig, um sich neu aufzustellen und beispielsweise in andere Firmen einzukaufen.

Dass mit McKesson ein Käufer aus derselben Branche gefunden wurde, macht den Deal aus Sicht von Haniel noch interessanter: Im Verbund mit dem US-Großhändler könne Celesio in eine neue Größenklasse vorstoßen und sich in einem stark regulierten Markt eine bessere Position erarbeiten.

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