Konzerne

Haniel kürzt Dividende

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Die rund 560 Mitglieder der Haniel-Familie müssen in diesem Jahr mit weniger Dividende auskommen. Das Unternehmen kürzte die Ausschüttung um gut 40 Prozent auf 70 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss war bei Haniel um 88 Prozent von 1,06 Milliarden Euro auf rund 128 Millionen Euro gefallen.

Bei der Gesellschafterversammlung am vergangenen Samstag sei die nun beschlossene Dividende von einigen der Anteilseigner angesichts des weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfelds sogar noch als „eher zu hoch“ eingestuft worden, berichtete Firmenchef Dr. Eckhard Cordes. Das „Handelsblatt“ hatte im vergangenen Dezember berichtet, viele der Mitglieder der weit verzweigten Familie seien „mehr oder minder“ auf die Dividende angewiesen. Rein rechnerisch bleiben in diesem Jahr pro Anteilseigner 125.000 Euro; allerdings schwanken die Beteiligungen stark. Von den Haniel-Familienmitgliedern ist etwa die Hälfte an dem Konzern beteiligt.

In seiner eigenen Zukunft sehe er sich künftig bei der Metro in der Pflicht, sagte Cordes. Er sei jedoch von einigen Familienmitgliedern gebeten worden, weiter an der Haniel-Spitze zu bleiben. Der Manager leitet seit dem Jahr 2007 in Personalunion sowohl den Metro-Konzern als auch das Duisburger Familienunternehmen. Bei Haniel werde nun ein weiteres Vorstandsmitglied gesucht, das in der Lage sei, die Führung des Unternehmens zu übernehmen. Zum Vorstand gehören derzeit außerdem Celesio-Chef Dr. Fritz Oesterle sowie Finanzchef Professor Dr. Klaus Trützschler.

Nach der Konzentration auf die Bereiche Handel- und Dienstleistungen sei nun an eine weitere Aufstockung des Metro-Anteils nicht gedacht, sagte Cordes. Im Jahr 2007 hatte Haniel seinen Anteil an der Metro für rund 3,1 Milliarden Euro von 18,6 Prozent auf 34,2 Prozent deutlich erhöht und den Zukauf mit Krediten finanziert. Der 2007 auf knapp sieben Milliarden Euro gestiegene Schuldenstand konnte im vergangenen Jahr um 1,5 Milliarden Euro auf rund 5,5 Milliarden Euro reduziert werden. Dadurch stieg die auf 36 Prozent gesunkene Eigenkapitalquote wieder auf 38 Prozent.

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