Haniel holt Lufthansa-CFO

Berlin -

Der Duisburger Mischkonzern Haniel (Celesio, Metro, CWS-boco, ELG, Takkt) hat einen neuen Chef gefunden: Stephan Gemkow, derzeit Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa, soll Professor Dr. Jürgen Kluge als Vorstandsvorsitzenden der Familienholding beerben. Gemkow hat den Aufsichtsrat des Konzerns bereits um vorzeitige Entlassung aus seinem bis 2014 vereinbarten Anstellungsverhältnis gebeten – zur „Wahrnehmung persönlicher Karrierechancen“.

 

Der Aufsichtsratsvorsitzende von Haniel, Franz Markus Haniel, sagte: „Die Familie und der Aufsichtsrat freuen sich, dass wir Stephan Gemkow für Haniel begeistern können. Mit ihm haben wir einen herausragenden Manager für den Posten des Vorstandsvorsitzenden gefunden, der es versteht, aus einer Holding heraus unterschiedliche Unternehmen zu führen.“ Am Wochenende kommt der Familienclan zum jährlichen Treffen in Duisburg zusammen.

Gemkow ist seit 1990 bei der Lufthansa und seit Juni 2006 Vorstandsmitglied Finanzen & Aviation Services. Der 1960 geborene Diplom-Kaufmann soll Kluge ablösen, dessen Verhältnis zu den Eigentümern seit dem Streit mit Metro-Chef Dr. Eckard Cordes als angespannt gilt. Zuvor war Kluge bereits für den Abgang von Celesio-Chef Dr. Fritz Oesterle mitverantwortlich gewesen.

Kluge steht laut Haniel-Meldung voll hinter der Entscheidung: Er freue sich sehr, dass Haniel mit Gemkow „einen exzellenten Nachfolger für mich“ gefunden habe, mit dem das Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft blicken könne.

Als Chef bei Haniel würde Gemkow Chefkontrolleur in den Gremien von Konzernen wie Metro und Celesio werden. Im Haniel-Vorstand ist außerdem Dr. Florian Funck als Finanzchef; Professor Dr. Klaus Trützschler wechselt nach zwölf Jahren bei Haniel zur Deutschen Bank.

Gemkows Vorgänger, Karl-Ludwig Kley, war übrigens laut Bericht ebenfalls wegen fehlender Perspektiven bei Lufthansa gegangen, und zwar zum Pharmakonzern Merck.