Handelskonzerne

Haniel gibt Cordes Zeit dpa/APOTHEKE ADHOC, 20.11.2010 12:14 Uhr

Berlin - 

Der Duisburger Mischkonzern Haniel (Celesio, Metro, CWS-boco, ELG, Takkt) hat den Spekulationen über eine vorzeitige Ablösung von Metro-Chef Dr. Eckhard Cordes ein Ende gesetzt: „Über die Entwicklung wird frühestens Ende des kommenden Jahres entschieden, gemeinsam mit Herrn Cordes und nach seiner eigenen Entscheidung“, sagte der Haniel-Vorstandsvorsitzende Professor Dr. Jürgen Kluge der Rheinischen Post. Als Aufsichtsratschef bei Metro wünsche und erwarte er, „dass Herr Cordes bis zum Ende seines Vertrages im Oktober 2012 seiner Verantwortung gerecht wird“.

Kluge reagierte damit auf Berichte der vergangenen Tage, in denen über einen vorzeitigen Vorstandswechsel bei Metro spekuliert worden war. Der ehemalige McKinsey-Mann hatte Cordes Anfang des Jahres bei Haniel abgelöst, nachdem unter den Metro-Mitaktionären Kritik an dessen Doppelmandat laut geworden war.

Mit dem Haniel-Chefposten hatte Cordes, der Vizepräsident des CDU-Wirtschaftsrats ist, auch die Leitung des Aufsichtsrats bei Celesio an Kluge abgegeben. Haniel ist beim Stuttgarter Pharmahändler mit rund 56 Prozent Hauptaktionär.

An Metro (Cash & Carry, Real, MediaMarkt/Saturn, Kaufhof) hält Haniel mehr als 30 Prozent der Anteile. Der gemeinsame Aktionärspool mit der Unternehmerfamilie Schmidt-Ruthenbeck hält 50,01 Prozent an Metro. Einen Verkauf der Metro-Anteile schloss Kluge nicht aus: „Ob die Metro in zehn Jahren noch zum Konzern gehört, weiß ich nicht.“ Wie lange Haniel seine Beteiligungen behalte, „hängt immer vom jeweiligen Lebenszyklus ab“.