Der private Großhändler Hageda Stumpf kündigt Konditionenkürzungen in Form neuer Gebühren an: Ab Dezember wird pro Tour 1,75 Euro als „Mindestlohn-Gebühr“ fällig, der Energiekostenzuschlag (EKZ) wird um 1 Euro pro Tour erhöht. Für Kühl-Aufträge wird ebenfalls 1 Euro veranschlagt.
Der Großhändler verweist auf eigene Belastungen, unter anderem die stark gestiegenen Energiepreise für Gas, Diesel und Strom. Transport, Lagerung und Kühlung der Ware damit extrem verteuert. Die Vorgaben aus den GDP-Richtlinien sowie die Umsetzung von Securpharm belasteten alle Großhändler zusätzlich. Hinzu komme der Spannenverfall aufgrund des steigenden Anteils hochpreisiger Arzneimittel.
Die „eklatante Erhöhung“ des Mindestlohns nach mehreren Erhöhungen um nochmals mehr als 2 Euro führe schließlich dazu, dass die Leistungen des Großhandels unter den derzeitigen Konditionen nicht mehr kostendeckend darstellbar sei, heißt es in dem Schreiben an die Kund:innen. Weitere Einsparmaßnahmen beim Großhandel reichten nicht mehr aus, Anpassungen der Konditionen seien „unausweichlich“.
Geschäftsführer Matthias Wegner betont, dass dieser Schritt nicht leichtfertig gegangen werde, „sondern rein aus der Notwendigkeit, die uns der Gesetzgeber, respektive die Bundesregierung, sowie die politischen, beziehungsweise wirtschaftliche Gegebenheiten aufgezwungen haben“. Der Großhandel habe gerade während der Corona-Pandemie mit der Impfstofflogistik seine Bedeutung erneut unter Beweis gestellt.
Für die Apotheken dürften die neuen Gebühren eine monatliche Belastung im dreistelligen Bereich bedeuten – je nach bisheriger Vereinbarung mit Hegeda Stumpf. Der Privatgroßhändler holt mit der Erhöhung allerdings nur nach, was andere Mitbewerber schon vor Monaten angekündigt und teilweise umgesetzt haben. Noweda war Kürzungen vorgeprescht, Phoenix, Alliance/Gehe und Sanacorp hatten nachgezogen.
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