Pharmakonzerne

GSK-Lobbyist kandidiert bei DAK

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Einem Monat nach den Diskussionen um die Personalie „Birgit Fischer“ sorgt in der Branche derzeit eine Kandidatur bei den Sozialwahlen für Aufsehen: Roger Jaeckel, Leiter der Abteilung „Gesundheitspolitik“ beim Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK), kandidiert als Verwaltungsratsmitglied der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK).

Die Frankfurter Rundschau (FR) hatte berichtet, dass Jaeckel Kandidat der „freien und unabhängigen Interessengemeinschaft der Versicherten und Rentner“ (BFA-Gemeinschaft) ist. Würde der Pharmalobbyist in den Verwaltungsrat der Krankenkasse gewählt werden, könnte er beispielsweise bei Haushaltsbeschlüssen mitwirken oder über Satzungsänderungen abstimmen. Das 30-köpfige Gremium legt auch den Beitragssatz fest und entscheidet über Zusatzleistungen.

Jaeckel sieht keinen Interessenkonflikt im Falle einer erfolgreichen Kandidatur. Er bewerbe sich als langjähriges DAK-Mitglied und Arbeitnehmer. „Ich habe ein massives Interesse an der Zukunft meiner Krankenkasse“, so Jaeckel, der seit neun Jahren Vorstandsmitglied der BFA-Gemeinschaft ist.

Seine Kandidatur sei von einem Wahlausschuss der DAK geprüft worden. sagte Jaeckel. Die Bedenken, er könnte als Verwaltungsratsmitglied frühzeitig erfahren, welche Wirkstoffe für Rabattverträge ausgeschrieben werden, sei unbegründet: „GSK ist ein forschender Arzneimittelhersteller, wir haben uns bisher an keiner DAK-Wirkstoffausschreibung beteiligt.“

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