Die Pharmabranche trauert um Roland Lederer. Der Geschäftsführende Gesellschafter von Insight Health verstarb am 28. Dezember im Alter von 69 Jahren.
Lederer hinterlässt eine Frau und vier Kinder sowie zwei Enkelkinder. Weggefährten erinnern sich an seine offene und fortschrittliche Art. Er sei ein Mensch gewesen, der immer einen Schritt weiter gedacht, ein offenes Ohr für seine Mitmenschen gehabt und Mitarbeitern und Geschäftspartner gerne eine Chance gegeben habe.
Bis zu seinem Tod leitete er als Vorsitzender der Geschäftsführung die Geschicke des Unternehmens. Nun muss die Geschäftsführung nun neu strukturiert werden. Allerdings hatte Lederer bereits in den vergangenen Jahren ein Leitungsteam aufgebaut, dem Petra Exner, Torsten Roos, Michael Hensoldt, Helmut Schomber und Thorsten Flach angehören.
Die Beisetzung findet am 10. Januar in Lederers Heimatort Waldems statt. „Wir bewahren sein visionäres Denken als Unternehmer und seine Einzigartigkeit als Mensch stets in unserem Andenken“, heißt es in der Traueranzeige des Unternehmens. Auch ehrenamtlich war er aktiv, zuletzt im Rotary Club Bad Camberg-Idstein. In den 90er-Jahren gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Bundesverbands Managed Care (BMC).
Rund 200 Kunden werden von Insight Health mittlerweile mit Analysen beliefert, rund 4200 Apotheken sind im Panel. Die Daten zum Gesundheitsmarkt werden auch für die Versorgungsforschung genutzt, etwa von Hochschulen oder politischen und wissenschaftlichen Instituten. Das Unternehmen mit Sitz im hessischen Waldems-Esch beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und ist seit 2007 auch im Ausland aktiv. Ende 2014 wurde ein Standort in Wien eröffnet, knapp ein Jahr später kam eine Niederlassung in Baar in der Schweiz dazu.
Lederer hatte ab 1981 in der Pharmabranche gearbeitet, zunächst als Pharmareferent für Madaus (heute: Mylan), dann als Regional- und Vertriebsleiter für Ciba-Geigy (heute: Novartis). Ab 1988 war er für den US-Datenkonzern IMS Health (heute: Iqvia) tätig, zunächst als Marketing- und Vertriebsleiter, später als Geschäftsführer diverser Tochterfirmen. Als Vorsitzender der Geschäftsführung sorgte er ab 1995 für die Restrukturierung des Unternehmens mit 500 Mitarbeitern. Zweistellige Zuwachsraten bei Umsatz und Gewinn waren die Folge.
1999 machte er sich selbstständig – und wurde zum Konkurrenten seines bisherigen Arbeitgebers: Unter dem Namen PI (Pharma Intranet Information) gründete er seine eigene Marktforschungsfirma, die er später in NDCHealth und schließlich in Insight Health umbenannte.
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