Mietverträge für de-Ahna-Apotheken

Großübernahme in Berlin: Firmendeal im Hintergrund

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Berlin -

Beim Verkauf des Filialverbunds von Dr. Axel Müller-de Ahna in Berlin wurden nicht nur die Apotheken übergeben. Parallel wechselte auch eine An- und Vermietungsgesellschaft den Besitzer.

Nach jahrelanger Nachfolgersuche hatte Müller-de Ahna im Frühjahr seine drei Apotheken übergeben. Neuer Inhaber der Wedding-Apotheke und ihrer beiden Filialen ist Dr. Armin Kabat, der bislang die Pluspunkt-Apotheke in Lüdenscheid und Hemer betrieb. Und Pluspunkt spielt auch bei der neuen Apotheke eine wichtige Rolle: Denn der Standort in Berlin wird von einer Firma aus dem Umfeld geführt.

Parallel zum Apothekenbetrieb übergab de Ahna nach Informationen von APOTHEKE ADHOC auch eine Firma mit dem Namen „Alberna“. Dabei handelt es sich um eine „Vermietungsgesellschaft für Apothekenbetriebe“, also mutmaßlich die Firma, die die Mietverträge für die Apotheken hält.

Neuer Eigentümer von Alberna ist aber nicht Apotheker Kabat, sondern ein Unternehmen mit dem Namen Sumacon. Die Aktiengesellschaft mit Sitz in Berlin wurde bis vor kurzem von Pluspunkt-Geschäftsführer Michael Patsch geführt und steht in Beziehung zu einer ganzen Reihe von Pluspunkt-Apotheken – etwa in Hof, Neu-Isenburg, Plauen, Stade, Wetzlar oder im Berliner Einkaufszentrum Eastgate. Und auch Kabats frühere Apotheke in Lüdenscheid weist Verbindungen zu Sumacon auf.

Dabei tritt Sumacon auch über Tochterfirmen auf, etwa die An- und Vermietungsgesellschaften Suremo und Aporetail oder die Inventarfirma Mobeq Leasing. Zum Portfolio gehören laut früheren Angaben auch die betriebswirtschaftliche Beratung und die Betreuung bei der Übergabe von Apotheken. Außerdem gibt es Darlehensvereinbarungen mit den Apotheken in Millionenhöhe. Ganz ähnlich funktioniert das Modell des Unternehmens Ostenwaller samt Tochterfirma Pharma Rentals und anderen lokalen Unternehmen. Auch hier leitet Patsch die Geschäfte.

Wer hinter den Firmen steht, lässt sich nicht eindeutig nachvollziehen. Weder de Ahna noch Kabat wollen sich auf Anfrage zum Thema äußern. Im Umfeld von Pluspunkt, Sumacon und Ostenwaller tauchen immer wieder die Namen von Steuerberater Rudolf Stücke (Eurotax), Apothekenberater Hans-Jürgen Bade sowie der Elac-Apotheker Klaus Anthes (Bremen), Christian Langer (Oldenburg) und ihres mittlerweile verstorbenen Kollegen Rolf Spielberger (Berlin) auf.

Schon in den 1990er-Jahren sollen in Stückes frühere Kanzlei mit Sitz am Ostenwall im westfälischen Hamm die ersten An- und Vermietungsgesellschaften für Apotheken gegründet und später zu Ostenwaller verschmolzen worden sein. Den Namen Pluspunkt gibt es seit 1998. Seit der Gründung von Elac Elysée (Guten-Tag-Apotheken) tritt Pluspunkt gewissermaßen als Verbund im Verbund auf.

Vor einigen Jahren wäre es fast zum öffentlichen Eklat gekommen: Ein ehemaliger Pluspunkt-Apotheker aus Bayern warf den An- und Vermietungsgesellschaften vor, eine geheime Kette zu betreiben. In einem Gerichtsverfahren um angebliche Mietrückstände in Höhe von 780.000 Euro drohte sein Anwalt damit aufzuzeigen, dass die Markenpartner von der Systemzentrale fremdbestimmt werden: Über Mietzahlungen und Leasingraten sowie Beraterverträge würden die Gewinne abgeschöpft; die Apotheker erhielten einen festen Unternehmerlohn, so der Vorwurf. Das Verfahren wurde später eingestellt.

Sogar zu Zur Rose gibt es übrigens eine Beziehung: Als sich der heutige DocMorris-Mutterkonzern 2004 anschickte, den deutschen Markt zu erobern, soll Spielberger mit seinem Netzwerk ausgeholfen haben: Die gleichnamige Apotheke am Firmensitz in Halle/Saale ist eine Filiale der Pluspunkt-Apotheke in Köthen.

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