Die Sanacorp wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äußern, ob flächendeckend Kürzungen vorgenommen werden sollen. Zu individuellen Kundenbeziehungen mache man grundsätzlich keine Angaben, sagte ein Sprecher.

Auch gegenüber den Kunden hält sich die Genossenschaft mit allgemeinen Ankündigungen zurück. Der Außendienst soll aber die Ankündigung von Alliance durchaus als Vorlage genutzt haben, über die Konditionen zu sprechen, berichten mehrere Kunden des Großhändlers.

Zum Teil wurden die Kürzungen sogar schon umgesetzt – von 1 Prozent auf Rx und 1,5 bis 2 Prozent auf OTC ist die Rede. Zur Abfederung wird teilweise eine höhere Rückvergütung versprochen. Insgesamt seien die neuen Angebote aber schlechter, heißt es in der Branche.

Im OTC-Bereich hatte die Sanacorp offenbar schon Anfang des Jahres an der Rabattschraube gedreht. Außendienstler hatten im Januar auf die wirtschaftliche Lage der Großhändler verwiesen und die Pauschalen gesenkt. Da es bei der Genossenschaft aber keine Vordrucke für Vertragsangebote gibt, handelt es sich immer um individuelle Vereinbarungen, die je nach Einzelfall ganz unterschiedlich ausfallen können. Bei der Sanacorp hört man Rückfragen hierzu nicht gern.

Zurückhaltend ist aktuell auch die Noweda. Die Essener hatten bei der letzten größeren Marktbewegung profitiert und Umsätze hinzugewonnen. Die Rabatte sollen nach wie vor recht hoch sein, die Ausschlüsse und Gebühren allerdings auch umfangreich und recht schwer zu durchschauen, berichten Apotheker und deren Berater.

Je nach Kundenbeziehung hat die Noweda den Apothekern zuletzt auch die für gewöhnlich gut verzinsten Genossenschaftsanteile angeboten – im Gegenzug aber ein Entgegenkommen bei den Konditionen gefordert.