Avie bekommt Ärger mit Gehe. Der Stuttgarter Großhändler hatte bei einer Untersuchung der Apothekenkooperation zu seinen Konditionen schlecht abgeschnitten – und war als einziger Anbieter namentlich genannt worden. Die Aussage, der Großhandel halte seine Zusagen bei den Rabatten nicht, sei nicht hinzunehmen, sagt eine Gehe-Sprecherin. Derzeit prüft man in Stuttgart rechtliche Schritte gegen die Äußerungen der Kohl-Tochter.
Avie hatte am Montag mitgeteilt, dass die durch den Großhandel „vollmundig versprochenen Konditionen“ in der Realität nur in wenigen Ausnahmefällen tatsächlich erreicht würden. Gehe gewähre unter Berücksichtigung diverser Kostenpositionen, Festrabatte und ähnlicher Regelungen im Schnitt nur 1,35 Prozent Nachlass.
Gehe kritisiert die Befragung: „Da nach unserem Wissen nur 60 Apotheken befragt wurden, entsprechen die hier getroffenen Aussagen unserer Auffassung nach nicht den tatsächlichen Marktverhältnissen“, so die Sprecherin. Zudem schienen die befragten Apotheken größtenteils Avie anzugehören, was ebenfalls gegen ein repräsentatives Ergebnis spreche. „Grundsätzlich sind unsere Großhandelskonditionen kundenabhängig und für diese immer transparent und nachvollziehbar.“
Die Kooperation des saarländischen Reimporteurs Kohl prüft nach eigenen Angaben seit langem Großhandelsrechnungen ihrer Mitglieder und anderer Apotheken. Avie hatte zuvor bereits eingeräumt, dass die Zahlen nicht repräsentativ, aber ein deutlicher Fingerzeig seien. Daten zu anderen Großhändlern wollte Avie nicht zur Verfügung stellen.
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