Alliance Healthcare hat einen neuen Firmensitz: Der Großhändler hat gestern die alte Anzag-Zentrale geräumt und ist ein paar Häuser weiter in die Solmsstraße 73 gezogen. Hier haben die rund 200 Mitarbeiter zwei Büroetagen zur Verfügung. Schon vor zwei Jahren war die Firmenzentrale zur Disposition gestellt worden.
Das Bürogebäude wurde laut Alliance gerade erst modernisiert; bei gleicher Fläche wie am alten Standort gebe es jetzt eine verbesserte Infrastruktur. Alliance-Chef Frieder Bangerter konnte gleich hohen Besuch empfangen: Ornella Barra, Chefin für das gesamte Handelsgeschäft bei Walgreens Boots Alliance (WBA), kam zur Einweihung persönlich vorbei.
Alliance gehöre zu den größten Pharmagroßhandels- und Vertriebsnetzwerken weltweit, so Barra. „Mit dem hierzulande dichtesten Vertriebsnetz und dem umfassendsten Angebot integrierter Dienstleistungen ist Alliance Healthcare Deutschland eine strategische Stütze der internationalen Gruppe und auf zukünftiges Wachstum eingestellt.“
Bangerter lobte den Umzug als Meilenstein. „Während der Pharmagroßhandel das Herz unseres Geschäfts ist, erweitern wir unser Angebot an innovativen, Mehrwert schaffenden Dienstleistungen für selbständige Apotheker und die gesamte Gesundheitsbranche. Die neuen Büros werden die engere und effizientere Zusammenarbeit der Teams fördern.“
Erstmals arbeiten die Mitarbeiter am Firmensitz nicht mehr in Einzel-, sondern in Großraumbüros. Primär hat der Umzug aber monetäre Hintergründe: Nach früheren Angaben hätte Alliance in das Gebäude in der Solmsstraße 73 massiv investieren müssen. Die Zentrale war 25 Jahre alt und energietechnisch veraltet.
Das alte Gebäude soll verkauft und der Erlös von mindestens 15 Millionen Euro dem Mutterkonzern zur Verfügung gestellt werden. Vor zwei Jahren waren Pläne durchgesickert, wonach der Mutterkonzern sogar auf den doppelten Verkaufspreis gehofft hatte. Die Holdinggesellschaften von WBA sind bei der bisherigen Tochterfirma Megapharm in Sankt Augustin angesiedelt.
Bemerkenswert ist Barras Bekenntnis zum Niederlassungsnetz von Alliance. Seit zwei Jahren gibt es Gerüchte, nach denen Vertriebszentren aufgegeben werden könnten. Zuletzt hatte es geheißen, dass im kommenden Jahr bis zu zehn Niederlassungen aufgegeben werden könnten. Bei Alliance hieß es damals auf Nachfrage: „Es gibt nach wie vor keine konkreten Pläne oder Beschlüsse zur Schließung von Niederlassungen. Aber als Unternehmen überprüfen wir selbstverständlich regelmäßig die Wirtschaftlichkeit des bestehenden Netzwerks.“ Mit 25 Vertriebszentren liegt Alliance derzeit an der Spitze der Branche. Sechs Zentrallager beliefern die kleineren Niederlassungen im Verbund.
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