Ludwigshafen

Streik legt Alliance Healthcare lahm

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Berlin -

Die Alliance Healthcare-Niederlassung in Ludwigshafen wird heute bestreikt. Der Großhändler informiert seine Kunden, dass die Belieferung für den heutigen Tag wegen des Warnstreiks abgesagt werden müsse. Lediglich Aufträge, die bis 9 Uhr eingegangen sind, werden wie gewohnt ausgeliefert. 

Die Gewerkschaft Verdi hat den Streik ausgerufen. Sie fordert für die Angestellten im Bereich Groß- und Außenhandel, dass die Löhne und Gehälter um jeweils einen Euro pro Stunde angehoben werden. Der Tarifvertrag soll ein Jahr gelten – rückwirkend ab Mai. Die Ausbildungsvergütung soll um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Die alten Tarifverträge sind Ende April ausgelaufen, die nächsten Verhandlungstermine für die Region Pfalz stehen am Montag an.

Am Verhandlungstisch sitzt auch Alliance – daher wird die Niederlassung derzeit bestreikt. Das Unternehmen ist einem Verdi-Sprecher zufolge der einzige Großhändler, der heute in der Region bestreikt wird, hinzu kommen 17 Einzelhandelsunternehmen. Aber auch andere Grossisten wurden bereits bestreikt, in der vergangenen Woche etwa die Sanacorp-Niederlassung in Mainz, aber auch Lekkerland war bereits betroffen.

Dem aktuellen Streikaufruf sind laut Verdi-Sprecher rund 80 Prozent der Belegschaft gefolgt – etwa 30 Mitarbeiter. Er geht aber davon aus, dass es mit dem Tagesverlauf noch mehr werden. Unterstützung erhalten sie von Streikenden der Post. In einer gemeinsamen Versammlung tauschen sich die beiden Berufsgruppen über die Arbeitsbedingungen aus – „gelebte Solidarität“ ist das aus Sicht des Verdi-Sprechers.

Alliance hat seine Kunden über den Streik informiert und „wird alles versuchen, um die Auswirkungen des Streiks für unsere Kunden so gering wie möglich zu halten“, so eine Sprecherin. Sie betont, dass nicht nur Alliance betroffen ist: „Im Rahmen der alljährlichen Tarifverhandlungen gab es in den vergangenen Wochen Warnstreiks in den Großhandels-Niederlassungen vieler Wettbewerber.“

Auch in anderen Bundesländern laufen derzeit Verhandlungen im Bereich Groß- und Außenhandel. Die dort geltenden Tarifverträge endeten ebenfalls im Frühjahr. Die Forderungen von Verdi unterscheiden sich in den einzelnen Bundesländern, zum Teil wird eine 5,5-prozentige Erhöhung der Gehälter gefordert, in anderen Fällen mindestens 140 Euro. Von solchen pauschalen Erhöhung sollen vor allem die niedrigeren Einkommensgruppen profitieren.

Es ist nicht der erste Streik, den Alliance stemmen muss: Unlängst wurde die Niederlassung in Frankfurt bestreikt, ebenso der Standort im sächsischen Meerane. Von Streiks war Anfang Juni auch die Sanacorp-Niederlassung in Hannover betroffen. Zuvor hatte es Ende Mai in Nordrhein-Westfalen Warnstreiks im Pharmagroßhandel gegeben: Phoenix in Bielefeld, Herne und Köln, Alliance in Köln und die Sanacorp in Düsseldorf waren betroffen. Ursprünglich sollten die Streiks den ganzen Tag dauern, doch laut Verdi lief der Betrieb ab 10 Uhr wieder normal.

Davor hatte es 2013 Streiks im Großhandel gegeben. Angestellte und Arbeitgeber einigten sich dann auf 3 Prozent mehr sofort und weitere 2,1 Prozent ab 2014.

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