Verglichen mit anderen Branchen ist der Pharmagroßhandel ein
vergleichsweise unprätentiöses Geschäft. Nur selten sind Medikamente so
interessant, dass sie auf dem Weg zur Apotheke vor Langfingern geschützt
werden müssen. Wer klaut schon Hustensaft, Fieberzäpfchen oder
Asthmaspray? Etwas anders sieht die Sache bei Viagra aus. Damit die
Mitarbeiter nicht in Versuchung kommen, hält die Sanacorp die
Potenzpille unter Verschluss.
Wer das Original oder neuerdings die Generika bei der Genossenschaft aus München bezieht, erhält mit seiner Lieferung eine „Artikelbegleitinformation“. Darin heißt es: „Ihre Bestellung enthält schwundgefährdete Artikel. Ihr Auftrag wurde für Sie in der Doppelkontrolle auf Qualität und Quantität geprüft.“
Ein Sprecher erklärt, was damit gemeint ist: Geht in einer der Niederlassungen ein Auftrag ein, muss die Ware aus einem speziellen, abgeschlossenen Bereich des Lagers geholt werden, zu dem nicht alle Mitarbeiter Zugang haben. Nach der Konfektionierung fährt die Kiste eine spezielle Station an, wo ein Mitarbeiter noch einmal prüft, dass in der Verpackung keine Blister oder einzelne Tabletten fehlen.
So sinken Fehler- und Retourenquote – einen aktuellen Anlass für die Sonderkontrolle gebe es aber nicht.
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