Dass im Großhandel aktuell kein Geld verdient wird, haben die Vertreter
der Branche unisono zu Protokoll gegeben. Die Sanacorp zieht jetzt für
das erste Quartal Bilanz: Obwohl der Markt um knapp 5 Prozent zugelegt
hat, lag der Umsatz der Genossenschaft aus München mit 913 Millionen
Euro knapp unter Vorjahresniveau. Düster sieht die Ertragslage aus: Der
Vorsteuergewinn liegt mit 2,3 Millionen Euro zwei Drittel unter dem
Vorjahreswert.
Vor allem in Nordrhein-Westfalen sei die Umsatzentwicklung hinter den Erwartungen zurückgeblieben, schreibt das Management. Wegen des „deutlich gestiegenen Rabattniveaus“ sei die Rohertragsquote von 6,4 auf 5,5 Prozent zurückgegangen. Auch das Sparprogramm habe diese Effekte nicht vollständig ausgleichen können.
In den ersten drei Monaten des Vorjahres hatte die Sanacorp noch 7,1 Millionen Euro Ertrag erwirtschaftet, das war knapp ein Viertel des gesamten Jahresgewinns von 32 Millionen Euro. Bei der Hauptsversammlung in München hatte Sanacorp-Chef Dr. Herbert Lang noch erklärt, dass nach einem extrem schwierigen Vorjahr die Talsohle durchschritten sei und dass es wieder bergauf gehe.
Sollte es in diesem Jahr so weiter gehen oder gar noch schlimmer werden, könnte es für die Münchener erneut schwierig werden, die Dividende aus dem laufenden Geschäft zu finanzieren. Dann müsste die Genossenschaft schon wieder in die Rücklage greifen.
Etwas besser lief es bei der Schwestergesellschaft Cerp Rouen in Frankreich und Belgien. Zwar sanken die Erlöse um knapp 3 Prozent auf 924 Millionen Euro. Doch die Rohertragsmarge konnte von 4,5 auf 4,6 Prozent verbessert werden; entsprechend wuchs das Vorsteuerergebnis um 15 Prozent auf 4,8 Millionen Euro.
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