Die Sanacorp plant eine neue Niederlassung in Hürth, südwestlich von Köln. Wenn alles glatt läuft, soll das Lager im dritten Quartal 2018 in Betrieb genommen werden. Im ersten Schritt soll die Düsseldorfer Niederlassung entlastet werden, die modernisiert werden muss, mittelfristig will die Genossenschaft mit dem zusätzlichen Lager ihre Position in Nordrhein-Westfalen stärken.
Der Neubau sei initiiert durch die anstehenden Modernisierungsaufgaben in Düsseldorf, sagte ein Sanacorp-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Diese stehen an, sind aber nicht allzu drängend „Wir planen auf Sicht“, so der Sprecher.
Die Planungen für Hürth sind abgeschlossen, derzeit läuft das Genehmigungsverfahren. Man rechne in Kürze mit grünem Licht seitens der Behörden, heißt es beim Großhändler. Im zweiten Quartal soll mit dem Bau der neuen Niederlassung begonnen werden. Zur Investitionssumme wird noch nichts verraten, da sich die Sanacorp teilweise noch in Verhandlungen mit den Dienstleistern befindet.
Nach der geplanten Inbetriebnahme im Spätsommer 2018 soll zunächst Umsatz von Düsseldorf nach Hürth verlagert werden. So kann die alte Niederlassung entlastet und dann renoviert werden. Als weiteren positiven Effekt verspricht sich die Sanacorp kürzere Strecken zu den Apotheken und damit die Umgehung von Dauerstaus in der Region. Denn schon heute werden Apotheken südlich von Köln aus Düsseldorf beliefert, was verkehrstechnisch ungünstig ist.
Nach der Modernisierung der Düsseldorfer Niederlassung verspricht sich die Sanacorp perspektivisch eine höhere Marktpräsenz in NRW. Das Stammgebiet der Noweda gilt als umkämpftes Gebiet. Die Noweda hat neben ihrem Hauptsitz in Essen Niederlassungen in Köln/Frechen, Dortmund/Schwerte, Münster und Bielfeld/Herford.
In NRW stark vertreten ist auch die Gehe mit aktuell vier Häuser in Duisburg, Bonn, Unna und Porta Westfalica. Branchenprimus Phoenix hat ebenfalls vier Niederlassungen in Münster, Herne, Köln und Bielefeld (im Verbund mit Göttingen). Alliance Healthcare ist nur zweimal vertreten, in Köln und Hagen, betreibt aber direkt hinter der niedersächsischen Grenze ein weiteres Lager in Osnabrück. Der private Großhändler Otto Geilenkirchen hat neben seinem Hauptsitz in Aachen in NRW eine weitere Niederlassung in Mönchengladbach.
Die Sanacorp wird mit dann drei Niederlassungen also zu den anderen aufschließen. Dabei sollen auch zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Zuletzt war von 360 Mitarbeitern in Düsseldorf und 220 am zweiten Standort in Herne die Rede. Eine Stärkung in dieser Region kann der Sanacorp nicht schaden, immerhin hat die Genossenschaft in ihrem eigenen Stammgebiet verstärkte Konkurrenz bekommen: Ende 2016 ist die DetailNoweda mit der Übernahme von Ebert+Jacobi in Süddeutschland der Sanacorp verstärkt auf die Pelle gerückt.
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