Großhandel

Noweda verschafft sich Polster

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Berlin -

Am morgigen Samstag tritt Noweda-Chef Wilfried Hollmann zum letzten Mal vor seine Apotheker. Bei der Generalversammlung in Essen kann er nicht nur über seinen Coup mit Ebert+Jacobi berichten, sondern wieder einmal gute Zahlen präsentieren. Der Erfolg geht diesmal vor allem auf die Kollegen in der Schweiz zurück.

Im Ende Juni abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte die Noweda einen Gesamtumsatz von knapp 5,6 Milliarden Euro, das waren 6 Prozent mehr als im Vorjahr. 95 Prozent der Erlöse werden in Deutschland erwirtschaftet, das sind 5,3 Milliarden Euro und damit 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: Der deutsche Großhandelsmarkt legte um 3,6 Prozent zu.

Auch wenn die Noweda – unter anderem durch den Start in Böblingen im April – wieder über Markt gewachsen ist: Dynamischer lief es in diesem Jahr im Ausland. Der Umsatz in Luxemburg und in der Schweiz schnellte um ein Drittel nach oben auf knapp 280 Millionen Euro. Der größte Anteil des Zuwachses dürfte aus der Schweiz gekommen sein; das Geschäft des 2011 übernommen Großhändlers CPL aus Luxemburg läuft seit Jahren stabil auf einem Niveau von rund 127 Millionen Euro.

Bei der schweizerischen Genossenschaft Pharma Focus hatte die Noweda im Juli 2013 die Hälfte der Anteile übernommen. Während der deutsche Mutterkonzern im vergangenen Jahr bei einem stabilen Umsatz von knapp 85 Millionen Franken von der Freigabe der Währung profitierte, konnte das Team um Marco Lardi und Andreas Tschan im abgelaufenen Geschäftsjahr das operative Geschäft massiv ankurbeln.

Nach wie vor belastet die Rabattschlacht das Geschäft der Noweda-Gruppe: Die Rohertragsmarge lag mit 4,53 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert. Im Geschäftsjahr 2013/14 war der Wert erstmals unter 5 Prozent abgesackt. Die Erträge aus Werbekostenzuschüssen, Gebühren sowie der Datenvermarktung lagen mit 42 Millionen Euro rund 7 Prozent über Vorjahresniveau. Das Vorsteuerergebnis lag mit 57 Millionen Euro sogar 10 Prozent höher, unter dem Strich standen wieder 35 Millionen Euro. Wegen eines steuerlichen Sondereffekts lag der Wert im Vorjahr einmalig um fünf Millionen Euro niedriger.

Der Bilanzgewinn der Genossenschaft in Höhe von 23 Millionen Euro soll abermals nahezu komplett als Dividende ausgeschüttet werden. Allerdings haben die Tochterfirmen vorab bereits mehr als 10 Millionen Euro zusätzlich in ihre Rücklagen eingestellt. Dadurch und durch die Ausgabe weiterer Anteile weiterer Genossenschaftsanteile konnte die Eigenkapitalquote auf 36 Prozent ausgebaut werden – bei gleichzeitiger Erhöhung der mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten um 22 Prozent auf 194 Millionen Euro und Abbau der kurzfristigen Fremdmittel um 7 Prozent auf 469 Millionen Euro.

Am Samstag entscheiden die Vertreter bei der Generalversammlung in Essen über den Abschluss. Die Zahl der Mitglieder kletterte abermals um weniger als 100 von 8747 auf 8793, während die Zahl der Geschäftsanteile um 2,1 Prozent auf 200.320 zulegte.

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