Großhandel

Noweda: Aus Versehen easy

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Berlin -

Die Noweda distanziert sich eigentlich von Franchise-Anbietern wie DocMorris, easy und Avie („DEA“): Apotheker, die unter fremder Flagge segeln, werden grundsätzlich nicht beliefert. Im Saarland hat die Genossenschaft aber eine Liefervereinbarung mit einer easy-Apothekerin abgeschlossen – und nach wenigen Wochen wieder gekündigt. Jetzt muss sich die Inhaberin bis Samstag einen neuen Lieferanten suchen. Die Noweda spricht von einem Versehen.

Die Geschäftsbeziehung mit der easy-Apotheke im Saarland startete im November. Zunächst konnte sich die Apothekerin mit einem eigenen Fahrzeug Medikamente in der nahe gelegenen Niederlassung abholen.

Nach Treffen mit dem Niederlassungsleiter wurde eine unbefristete Konditionsvereinbarung unterschrieben. Im Dezember wurde die Apotheke zweimal täglich sowie einmal nachts und samstags von der Noweda angefahren.

In den ersten Wochen wurden der Inhaberin zufolge Medikamente im Wert von rund 10.000 Euro bestellt. Die Kündigung sei plötzlich gekommen, sagt sie. Die Genossenschaft habe innerhalb von drei Tagen die Belieferung einstellen wollen, so die Apothekerin.

Nach Protest teilte die Genossenschaft am 23. Dezember mit, noch bis zum 4. Januar Arzneimittel zu liefern. Die easy-Apotheke ist laut Noweda nur beliefert worden, weil ein Mitarbeiter die „strenge Unternehmensregelung“ nicht kannte. Apotheken, die sich sogenannten „Soft-Franchise-Systemen“ angeschlossen haben und damit von Vorgaben Dritter abhängig seien, würden grundsätzlich nicht beliefert.

Für die easy-Apothekerin kommt der Rückzug unvermittelt: „Ich verstehe die ganze Problematik nicht. Ich habe eine ganz normale Apotheke.“ Die Inhaberin hat sich in einer E-Mail an Noweda-Chef Wilfried Hollmann gewandt und eine Erklärung gefordert. „Ich habe bis heute keine Antwort erhalten“, sagt sie.

Die Belieferung sei momentan noch nicht neu geregelt, so die Apothekerin. Gerade über die Feiertage sei die Umstellung auf einen neuen Großhändler schwer möglich. Da die Noweda der Zweitlieferant gewesen sei, sei die Arzneimittelversorgung der Kunden aber nicht gefährdet.

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