Großhandel

Hollmann will 23 Cent mehr von Bahr

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Berlin -

Der Großhandel bringt sich für die Zeit nach der Bundestagswahl in Stellung: Noweda-Chef Wilfried Hollmann nannte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) heute bei dessen Besuch in Essen die Forderungen der Großhändler: Das Fixhonorar pro Packung soll von 70 auf 93 Cent angehoben werden.

Bahr war heute zu Besuch bei der Genossenschaft. Man habe mit dem Minister über den hohen Stellenwert der wohnortnahen, inhabergeführten Apotheke für die Arzneimittelversorgung gesprochen, heißt es in einer Mitteilung der Noweda. „Der Großhandel hat mit dem AMNOG ein Sonderopfer erbracht“, so Hollmann. In Anbetracht der Kassenlage müsse dieses Sonderopfer abgeschafft werden.

Weitere Themen seien im vertraulichen Kreis diskutiert worden, heißt es. Die Noweda-Vertreter hätten unter anderem eine „Korrektur der Wettbewerbsverzerrung“ zwischen Versand- und Vor-Ort-Apotheke gefordert.

Anschließenden gab es für Bahr noch eine Betriebsbesichtigung. Der Minister sprach vor rund 400 Mitarbeitern des Großhändlers. Der Gesundheitsminister betonte laut Mitteilung in seiner Rede, dass er sich für den Fortbestand des Fremd- und Mehrbesitzverbotes einsetzen werde. Des Weiteren sprach er sich für eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel aus.

„Wir freuen uns über den Ministerbesuch und dass wir die Gelegenheit hatten, unsere Standpunkte pro inhabergeführte Apotheke noch einmal zu verdeutlichen“, resümierte Hollmann.

Schon zur Eröffnung der Expopharm hatte Phagro-Chef Dr. Thomas Trümper die Honorardebatte eröffnet: „Genauso wie Apotheken eine leistungsgerechte Vergütung benötigen, muss auch der Großhandel leben und atmen können.“ Die Apotheken hätten mit Erhöhung der Fixpauschale und gleichzeitiger Reduzierung des Kassenabschlags einen „beachtenswerten Erfolg“ erzielt, so Trümper.

Der Phagro hat in den vergangenen Monaten Zahlen gesammelt. Nach der Auswertung und nach der Bundestagswahl wollen die Großhändler im Bundesgesundheitsministerium vorstellig werden. Hollmann hat heute schon einmal vorgegeben, wohin die Reise gehen könnte.

Seine Forderung von 93 Cent entspricht im Übrigen dem Wert, mit dem der Phagro schon 2010 in die Verhandlungen um das Fixhonorar gegangen war. Dieser Betrag wäre nach eigenen Berechnungen der Großhändler kostendeckend gewesen.

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