Konditionen unter der Lupe

Berlin -

Aus ihren Großhandelsrechnungen werden nicht alle Apotheker schlau – zu komplex sind die Berechnungen von Rabatten, Skonti, Gutschriften und Gebühren. Daraus will der Großhändler AEP direkt Kapital schlagen und die Konkurrenz in die Transparenz zwingen: Ab sofort bietet der Newcomer einen Rx-Konditionenrechner an, mit dem die Apotheker ihre Rechnungen überprüfen sollen. Ihren tatsächlichen Nutzen muss die Anwendung in der Praxis beweisen.

Beim Rechner müssen die Apotheker zunächst die Anzahl der Rx-Packungen und den durchschnittlichen Packungswert eintragen, danach die Summe der gewährten Rx-Rabatte und Skonti. Der AEP-Rechner spuckt dann die Gesamtkondition in Prozent aus. Das gleiche Spiel gibt es für die Non-Rx-Umsätze, wobei Vorteile und Hochpreiser wiederum einzeln angegeben werden müssen.

Das Ergebnis besteht einen ersten Praxistest in der Apotheke. Das Problem: Die eigentliche Berechnung ist mathematisch kein großes Kunststück. Worüber viele Apotheker klagen, ist die Unübersichtlichkeit ihrer Großhandelsrechnung. Wer erst einmal alle Daten zusammen hat, kann sich den Rabatt relativ leicht selbst ausrechnen.

Auch AEP weist darauf hin, dass Großhandelsrechnungen heute so komplex seien, dass eine Überprüfung der tatsächlichen Konditionen kaum möglich sei. Der Großhändler zitiert eine Umfrage von TNS Infratest, wonach 80 Prozent der Apotheker ihre Großhandelsrechnung als nicht transparent empfinden.

Der Konditionenrechner soll eine Übersicht über die tatsächlichen Rabatte gewähren, auch wenn dies etwas Mühe kostet. Auf Nachfrage hilft AEP Apothekern bei der Kontrolle ihrer Rechnungen.

AEP fordert zudem eine einheitliche, nachvollziehbare Konditionsangabe, ähnlich dem effektiven Bankzins. „Ich kenne keine andere Branche, in der es derart schwer zu verstehende und schwer nachvollziehbare Abrechnungen gibt“, sagt AEP-Geschäftsführer Jens Graefe.