Großhandel

Hageda: Helfmeier nimmt Abschied

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Berlin -

Beim Münchner Großhändler Hageda-Stumpf geht eine Ära zu Ende. Heinrich Helfmeier hat zum Jahreswechsel die Geschäftsführung an seinen bisherigen Assistenten Matthias Wegner abgegeben. Das berichtet PHARMA ADHOC.

Helfmeier war 24 Jahre lang Geschäftsführer, insgesamt war er 45 Jahre im Unternehmen. Er hatte im Kölner Stammhaus Groß- und Außenhandelskaufmann gelernt und später in Essen gearbeitet, bevor er nach München kam. Auch sein Nachfolger ist ein „Eigengewächs“: Wegner ist seit 17 Jahren im Unternehmen.

Mit einem Umsatz von rund 330 Millionen Euro kommt Hageda-Stumpf auf einen regionalen Marktanteil von knapp 15 Prozent. Rund 700 Apotheken zwischen zwischen Bodensee, Ulm, Ingolstadt, Passau, Berchtesgaden, Garmisch-Partenkirchen und Sonthofen werden beliefert, der Schwerpunkt liegt im Ballungsgebiet München. 130 Mitarbeiter sind am Sitz in Obersendling beschäftigt.

Dass das Unternehmen eine regionale Größe ist, ist vor allem Helfmeier zu verdanken. Er ist Kaufmann der alten Schule, ein bodenständiger und umgänglicher Typ, mit dem man gerne Geschäfte macht. Die meisten seiner Kunden wissen diese Qualität bis heute zu schätzen. Noch ist er als Berater an Bord, im Sommer 2018 will er sich endgültig in den Ruhestand verabschieden.

So ist es Helfmeier auch gelungen, sich gegenüber dem „großen Bruder“ zu behaupten. Das Unternehmen ist aus den Münchner Betrieben von Hageda und Otto Stumpf hervorgegangen, die Adolf Merckle Anfang der 1990er Jahre inklusive Kundenstamm abgeben musste, um Phoenix gründen zu können.

Vorübergehend sprang mit Karl Friedrich Erbprinz von Hohenzollern ein enger Geschäftspartner Merckles ein. Später übernahm der renommierte Wirtschaftsanwalt Professor Dr. Reinhard Pöllath (Beiersdorf, Tchibo) die Firma – als Treuhänder einer Familie, die nicht öffentlich in Erscheinung treten möchte.

Bis heute sind die Verbindungen zum Merckle-Clan offensichtlich: Das Grundstück, auf dem Hageda-Stumpf seit 1999 angesiedelt ist, gehört einer GbR, an der sechs von Merckle kontrollierte Beteiligungsgesellschaften Anteile halten. Aus den Mieteinnahmen gehen Erlöse unter anderem an Stumpf und Reichelt, die ihrerseits Niederlassungen an Phoenix verpachten und außerdem Anteile am Marktführer halten.

Auch die EDV von Hageda-Stumpf wird über Phoenix abgewickelt. Als Spediteur fährt unter anderem die Phoenix-Tochter Transmed für die Münchener. Schließlich ist Hageda-Stumpf neben Phoenix der einzige Großhandelspartner des Marketing Vereins Deutscher Apotheker (MVDA).

Anfangs gab es beim Kartellamt den Verdacht, dass Merckle den im Dezember 1992 geschlossenen Vertrag zu umgehen versuchte. Man ließ sich die Verträge vorlegen und stellte das Verfahren schließlich ein, da es operativ keine Verflechtungen zu geben schien.

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