Großhandel

Generationswechsel bei Phoenix APOTHEKE ADHOC, 20.11.2013 12:29 Uhr

Berlin - 

Im Pharmagroßhandel steht der nächste Generationswechsel an:

Phoenix-Chef Reimund Pohl geht Ende Januar in Ruhestand. Seine Nachfolge

tritt Oliver Windholz an, bislang in der Geschäftsführung zuständig für

Marketing und Vertrieb. Im Führungsgremium gibt es einen weiteren Wechsel und künftig einen Kopf weniger.

Pohl war 32 Jahre lang für Phoenix tätig: Der Betriebswirt hatte 1981 beim Pharmagroßhändler Hageda in Köln angefangen und gehörte seit der Gründung von Phoenix zum Top-Management. 1997 wurde er in den Vorstand berufen, wo er zunächst für die Logistik verantwortlich war.

Im Februar 2005 trat er die Nachfolge von Konzernarchitekt Dr. Bernd Scheifele an, den Firmenchef Adolf Merckle mit der Führung von HeidelbergCement betraute. Als Chef des Beirats kontrolliert Scheifele aber noch heute, zusammen mit Ludwig Merckle und drei weiteren Managern, die Geschäfte beim Pharmagroßhändler. Pohl stand vor allem in den letzten Jahren für eine vorsichtige Öffnung des lange unbekannten Riesen.

Scheifele lobte Pohl für seine zielstrebige, mutige und engagierte Führungsarbeit: Er habe Phoenix in besonderem Maße geprägt und den Konzern zukunftsfähig aufgestellt. „Sowohl innerhalb des Unternehmens als auch in der Branche wird er sehr geschätzt und geachtet. Ohne seine Loyalität und seinen hohen persönlichen Einsatz hätte die finanzielle Krise in den Jahren 2009 und 2010 nicht gemeistert werden können“, so Scheifele.

Windholz war im Februar 2011 zu Phoenix gekommen und hatte die Aufgaben von Henry Iberl übernommen, der damals ebenfalls altersbedingt aus der Geschäftsführung ausgeschieden war. Windholz war ein Glücksfall für den Konzern: Denn nach der Übernahme von Ratiopharm durch Teva hatte er den Chefsessel beim Generikahersteller frei machen müssen.

Im April 2008 hatte Merckle den Wirtschaftsingenieur von HeidelbergCement zu Ratiopharm geholt, wo er die Nachfolge des glücklosen Philipp-Daniel Merckle antrat.

Windholz bringe eine umfassende Expertise zur Steuerung von Phoenix mit, so Scheifele: „Er ist in der Lage, die Geschäftsentwicklung erfolgreich voranzutreiben und das Unternehmen zielgerichtet weiterzuentwickeln.“

In der Geschäftsführung gibt es einen weiteren Wechsel: Die Zuständigkeit für das Ressort Betrieb/Logistik übernimmt Frank Große-Natrop von Dr. Hans-Ulrich Kummer, der aus dem Führungsgremium ausscheidet und andere Aufgaben im Konzern wahrnehmen wird. Große-Natrop war Betriebsleiter mehrerer deutscher Niederlassungen, bevor er Geschäftsführer der niederländischen Brocacef wurde, einem Joint Venture von Phoenix mit Celesio.

Da Windholz die Verantwortung für sein bisheriges Ressort behalten wird, gibt es künftig nur noch vier Mitglieder in der Geschäftsführung: Neben Windholz und Große-Natrop sind das der ehemalige Douglas-Manager Stefan Herfeld (Einzelhandel) sowie Helmut Fischer, der die Verantwortung für die Finanzen erst im Sommer von Dr. Michael Majerus übernommen hatte.