Rowa-Technik für selten nachgefragte Artikel gibt es bislang vor allem bei den Privatgroßhändlern. Jetzt rüstet Gehe auf: Nach dem Abschluss eines Pilotprojekts in Weiterstadt sollen in den kommenden zwei Jahren alle 19 Niederlassungen mit einem entsprechenden Kommissionierer ausgestattet werden.
Bisher landen bei Gehe vor allem selten nachgefragte Produkte noch per Hand in den Kisten. Der Anteil der Produkte, die automatisch kommissioniert werden, liegt zwischen 60 und 70 Prozent. Der Großhändler arbeitet bisher mit den Lagertechnikherstellern SSI Schäfer und Knapp zusammen.
Der Mutterkonzern Celesio will die Lagerkapazitäten effizienter nutzen und sieht besonders bei Langsamdrehern noch Potenzial. Im vergangenen Jahr wurde im hessischen Weiterstadt der Automat von Carefusion/Rowa getestet. Im Herbst sei das Projekt erfolgreich abgeschlossen worden, sagt eine Gehe-Sprecherin. „Wir sind sehr zufrieden. Der Rowa garantiert eine optimale Flächennutzung und verbessertes Prozesshandling bei einer Null-Fehler-Rate.“ Dazu kommt, dass beim Einlagern für jede Packung das Verfallsdatum gespeichert wird und Chargen mit kurzer Restlaufzeit rechtzeitig aussortiert werden können.
In den kommenden zwei Jahren soll die Technik in allen Niederlassungen eingebaut werden. „Wir prüfen gerade, ob es überall möglich ist“, so die Sprecherin. Welche Standorte zuerst umgerüstet werden, wollte sie nicht verraten. Ein Arbeitsplatzabbau sei um Zuge der Automatisierung nicht vorgesehen.
Celesio investiert eine hohe Summe in die Frischekur: Das Einstiegsmodell gibt es ab rund 80.000 Euro. Nach oben sind laut Carefusion/Rowa aber keine Grenzen gesetzt. Der Hersteller bietet die Automaten seit kurzem im großen Maßstab an.
Mit dem neuen Angebot für den Großhandel will man in Kelberg ein weiteres Standbein aufbauen. Etwa 5 Prozent des Umsatzes in Deutschland machen Kommissionierer für den Pharmagroßhandel heute bei Carefusion/Rowa aus.
Die Automaten sind bereits bei Ebert+Jacobi Finze in Pfreimd und bei Fiebig in Rheinstetten installiert. Vorreiter war Spangropharm, bei dem mittlerweile rund 18.000 Produkte in den Rowa-Automaten lagern. Auch in Italien arbeitet der sizilianische Großhändler Re Roberto bereits mit Rowa zusammen.
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