Kommissionierer XXL für Großhändler APOTHEKE ADHOC, 19.08.2015 15:14 Uhr
Die Automatenhersteller Carefusion und SSI Schäfer wollen gemeinsam Lagersysteme für Großhändler entwickeln. Die beiden Firmen haben einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichnet.
Carefusion hat nach zehnjähriger Entwicklungsarbeit im vergangenen Jahr damit begonnen, sich im Bereich Großhandel ein weiteres Standbein aufzubauen. Dafür hat Rowa die Automaten aus den Apotheken adaptiert. Seit 2004 laufen erste Versuche; etwa 5 Prozent des Umsatzes in Deutschland machen Kommissionierer für den Pharmagroßhandel heute bei Rowa aus.
Die Automaten sind bereits bei Ebert+Jacobi Finze in Pfreimd und bei Fiebig in Rheinstetten installiert, Gehe rüstet derzeit seine Niederlassungen auf. Vorreiter war Spangropharm, bei dem mittlerweile rund 18.000 Produkte in den Rowa-Automaten lagern. Auch in Italien arbeitet der sizilianische Großhändler Re Roberto bereits mit Rowa zusammen.
Im Großhandel kommen die Kommissionierer insbesondere für Langsam- und Mitteldreher sowie für Betäubungsmittel und Kühlware zum Einsatz. Der Einbau ist mit einem höheren technischen Aufwand verbunden: Die Herausforderung bei Automaten für den Großhandel liegt in der Systemintegration. Die neuen Anlagen müssen an die individuelle Warenwirtschaft und das System der Förderbänder und -bahnhöfe eingebunden werden.
Schon im vergangenen Jahr erklärte Rowa, keine großen Anlagen herstellen, sondern eine Kooperation mit einem A-Frame-Hersteller eingehen zu wollen. Auf diese Weise wollte man Großhändlern eine Gesamtlösung anbieten. Mit SSI Schäfer hat Carefusion nun einen solchen Partner gefunden. Das nordrhein-westfälische Unternehmen stellt sogenannte Schachtautomaten her, die Großhändler für Schnelldreher nutzen.
Zukünftig wollen beide Unternehmen zusammenarbeiten, um ein aufeinander abgestimmtes Angebot an Logistiklösungen in einem einheitlichen Design liefern zu können. Außerdem wollen sie ihre Kompetenzen in den Bereichen Beratung, Projektmanagement, Installation und Service bündeln. Insbesondere Großhändler, Distributoren und Versandapotheken sollen von der Kooperation profitieren.
Der Schäfer-Konkurrent Knapp arbeitet seit 2012 ebenfalls mit einem Anbieter aus dem Apothekengeschäft zusammen: Ende 2014 übernahm das österreichische Unternehmen 49 Prozent der Anteile an dem Hersteller KHT und dessen Tochter Apostore.