Großhandel

Alliance/Phoenix: Streik in vier Städten Carolin Bauer, 13.06.2013 13:29 Uhr aktualisiert am 13.06.2013 14:20 Uhr

Protest bei Alliance: In der Frankfurter Niederlassung in der Gaugrafenstraße haben rund 50 Mitarbeiter für mehr Geld gestreikt. Foto: Verdi
Berlin - 

Kunden von Alliance Healthcare und Phoenix müssen sich heute in verschiedenen Regionen Deutschlands auf Verzögerungen einstellen: In vier Alliance-Niederlassungen haben Mitarbeiter ihre Arbeit niedergelegt: Betroffen sind die Standorte in Frankfurt am Main, Berlin, Freiburg und Ludwigshafen. Bei Phoenix stand in der Hauptstadt für drei Stunden alles still. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen im Großhandel.

In Frankfurt streikt laut Verdi rund ein Drittel der 150 Mitarbeiter großen Belegschaft. Seit dem Morgen haben sich die Beschäftigten vor dem Betriebsgelände in der Gaugrafenstraße versammelt. Die Apotheken in der Region müssen laut Verdi mit großen Verzögerungen oder teilweise gar keiner Belieferung rechnen.

In Ludwigshafen haben 35 der insgesamt 45 Mitarbeiter ihre Arbeit niedergelegt. Auch dort könne sich die Auslieferung der Arzneimittel verzögern, sagt ein Verdi-Sprecher. Im baden-württembergischen Freiburg streiken etwa 60 Mitarbeiter von Alliance.

Auch in der Berliner Niederlassung des Frankfurter Großhändlers wird protestiert. Rund 70 Alliance-Mitarbeiter haben für den kompletten Tag ihre Arbeit niedergelegt. Bei Phoenix in Berlin ist der Warnstreik bereits beendet. Bis 10 Uhr morgens haben rund 60 Mitarbeiter gestreikt.

Verdi fordert je nach Bundesland leicht unterschiedliche Erhöhungen. In Hessen beispielsweise wird von den Arbeitgebern 6,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 140 Euro mehr im Monat verlangt. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Bislang wurde demnach ein Plus von 2 Prozent rückwirkend ab Mai 2013 sowie eine Steigerung von 1,7 Prozent mehr Gehalt ab Mai 2014 zugesagt.

Das Angebot sei „mickrig“, sagte der hessische Verdi-Streikleiter Wolfgang Thurner. Im Endeffekt handele es sich dabei um zwei Jahre reale Einkommensverluste. Am 21. Juni trifft sich die Gewerkschaft zur 3. Verhandlungsrunde für den Hessischen Groß- und Außenhandel/Verlage in Frankfurt. In Rheinland-Pfalz ist das nächste Treffen am 20. Juni geplant.

Zuvor wurde bereits bei mehreren Großhändlern in Baden-Württemberg gestreikt. Proteste hatte es bei Phoenix und der Sanacorp gegeben. Auch die Apotheken in Baden-Württemberg müssen sich in dieser Woche auf Verzögerungen einstellen: Laut Verdi werden auch Pharmagroßhändler erneut von Streiks betroffen sein. Am Freitag treffen sich Gewerkschaften und die Arbeitgeberverbände dort zur vierten Verhandlungsrunde.