Video-Spezial Großhandel

AEP: Keine Angst vor Durststrecke

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Berlin -

Der Startknopf ist gedrückt: Seit Oktober präsentiert sich „AEP direkt“ als neuer Anbieter im hart umkämpften Großhandelsmarkt. Apotheken in ganz Deutschland werden vom Zentrallager in Alzenau bei Frankfurt am Main aus mit Medikamenten beliefert. Bislang liegt die Kundenzahl laut AEP im dreistelligen Bereich.

Mit den ersten Tagen ist man bei AEP zufrieden. „Der Markteinstieg ist hervorragend gelaufen“, sagt Markus Eckermann, der gemeinsam mit Jens Graefe in der Geschäftsführung sitzt. Die Erwartungen seien übertroffen worden. Am ersten Tag habe es ein paar Probleme gegeben, die aber die Kunden schnell verziehen hätten.

Wie viele Apotheken bereits bei AEP bestellen, wollte er nicht verraten. Täglich kommen laut AEP neue Apotheken hinzu. Schnittstellen für Warenbestellungen gebe es für alle Softwareanbieter. Der Großhändler wirbt bei den Apotheken mit transparenten Konditionen: „Wir haben ein ganz einfaches Preissystem, bei dem es keinerlei Ausschlüsse gibt“, sagt Graefe. Weder Betäubungsmittel, Kühlware oder versteckten Ausschlüsse. Das bedeute volle Transparenz für den Kunden.

Die Idee von AEP wurde in Berlin bei der Unternehmensberatung Lexington entwickelt. Mitgründer Professor Dr. Nikolaus Fuchs will sich am aktuellen Rabattskampf im Pharmagroßhandel nicht beteiligen. „Die Rabattschlacht der Anderen ist für uns nicht relevant“, sagt Fuchs. AEP verfüge über eine „sehr gute Kostenposition“. Den Apotheken könne ein guter Preis angeboten werden, der langfristig gehalten werden könne.

Insgesamt sind bei AEP etwa 50 Mitarbeiter beschäftigt. Mit fünf Service-Mitarbeitern vor Ort fällt die Kundenbetreuung vergleichsweise klein aus. Die Apotheken können sich telefonisch oder über das Internet beim Großhändler anmelden. Einen traditionellen Außendienst wie bei den Mitbewerbern gibt es laut AEP dagegen nicht.

Allerdings schickt der Großhändler rund zehn Mitarbeiter zu den Apotheken, um einen ersten Kontakt aufzunehmen. Der Apotheker könne bei den Treffen seine Fragen stellen, sagt Eckerman. „Die Betreuung allerdings erfogt nicht über den traditionellen Außendienst, weil wir uns dies nicht leisten wollen, denn auf Dauer wollen wir die Topkonditionen garantieren“.

Niederlassungen sind demnach nicht geplant. „Unser Konzept lebt von dem Zentrallager und den damit verbundenen günstigen Fixkosten“, sagt Graefe. Kapazitäten zum Wachstum seien einkalkuliert. Auf 10.000 Quadratmetern werden rund 60.000 verschiedene Produkte gelagert. Warenannahme und Kommissionierung laufen stark automatisiert.

Ab 18 Uhr werden die Bestellungen des Tages zusammengefasst und sortiert. Im Anschluss werden die Kisten in das gegenüberliegende Lager zu Trans-o-flex transportiert und vom Logistiker deutschlandweit an Verteilerzentren geliefert. Die Apotheken erhalten die Bestellungen am nächsten Tag bis zwölf Uhr.

Das Geschäftsmodell soll sich bald rechnen. Druck, schnell schwarze Zahlen zu schreiben, verspürt man bei AEP aber nicht. „Da wir eine sehr niedrige Kostenposition haben, sehr sparsam mit dem Geld umgehen und alles richtig gemacht haben, und wir auch über den erhofften Zuspruch der Apotheken verfügen, wird es nicht allzu lange dauern, bis wir in die Gewinnzone kommen“, sagt AEP-Erfinder Fuchs. Außerdem gebe es „gar keinen großen Druck, denn wir verfügen über ausreichendes Kapital“.

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