Großhandel

Sanacorp schreibt massiv ab

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Berlin -

Die Rabattschlacht belastet die Pharmagroßhändler. Bei der Sanacorp geht man nicht davon aus, dass sich die Lage auf absehbare Zeit verbessern wird: Wegen „gesunkener zukünftiger Ertragserwartungen“ schreibt man in München jetzt 95 Millionen Euro auf die Beteiligung an Sanastera ab – das entspricht etwas mehr als einem Viertel des Buchwerts. Letztendlich korrigiert die Sanacorp so auch den eigenen Unternehmenswert.

Im November 2007 hatten die Sanacorp und Cerp Rouen ihr operatives Geschäft in das Joint Venture mit Sitz in Bologna eingebracht. Dadurch sollten Schwankungen bei Umsatz und Ertrag besser ausgeglichen werden: Die Gewinne der beiden Großhändler – Sanacorp GmbH und Cerp Rouen – werden an Sanastera abgeführt und als Dividende an die jeweilige Holding – Sanacorp AG und Astera – ausgeschüttet. Jährlich werden so rund 20 Millionen Euro umverteilt.

Schon 2011 hatte der Großhändler aus München angesichts eines deutlichen Verlusts 10 Millionen Euro aus der Rücklage nehmen müssen, um unverändert eine Dividende an Sanastera und am Ende an die eigenen Mitglieder und Aktionäre ausschütten zu können.

Der Betrag konnte im vergangenen Jahr zwar wieder aufgefüllt werden, sodass die Rücklage wieder bei 280 Millionen Euro liegt. Doch bei der Bemessung des Firmenwertes ist nicht nur die aktuelle Vermögenslage zu berücksichtigen, sondern auch die künftige Geschäftsentwicklung.

Weil sowohl in Deutschland als auch in Frankreich die Rahmenbedingungen schwierig sind, musste Sanastera als Mutterkonzern der operativ tätigen Gesellschaften jetzt offenbar die Erwartungen korrigieren – und die Sanacorp in der Folge den Wert ihrer Beteiligung an dem Gemeinschaftsunternehmen korrigieren.

Statt 330 stehen jetzt 235 Millionen Euro in den Büchern; die Franzosen hatten von Anfang an niedriger kalkuliert und für ihr 50-prozentiges Paket nur 141 Millionen Euro angesetzt.

Durch die Korrektur rutscht die Sanacorp AG voraussichtlich in die roten Zahlen. Die Holding will aber den Verlust aus der Rücklage von derzeit 99 Millionen Euro ausgleichen und eine Dividende wie im Vorjahr an die Aktionäre ausschütten. Davon profitieren auch die Genossen, deren Dividende aus der Ausschüttung an die Stammaktionäre finanziert wird.

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