Zwischenstopp bei Rossmann Carolin Bauer, 25.09.2013 15:22 Uhr
Apotheke und Drogerie: In Brandenburg hat erneut ein Fahrer von Noweda vor einer Rossmann-Filiale gehalten und Ware geliefert. Am frühen Morgen beobachtete ein Apotheker aus Brandenburg, wie das Auto an der Drogerie in Seelow stoppte. Bei der Essener Genossenschaft weist man eine Geschäftsbeziehung zurück: „Wir beliefern keinen Rossmann“, stellt Noweda-Chef Wilfried Hollmann klar.
Dem brandenburgischen Apotheker zufolge hat der Fahrer eine Kiste im Drogeriemarkt abgegeben. Die Farbe konnte er nicht klar erkennen. „Es war vermutlich eine graue Kiste und nicht das typische Noweda-Blau“, sagt er.
Laut Noweda handelt es sich im aktuellen Fall wieder um einen Subunternehmer, der womöglich Fotos an Rossmann liefere. Bei der Genossenschaft ist man die Debatte leid: Hollmann betont, dass den Fahrern gesetzlich gar nicht erlaubt sei, ausschließlich für die Noweda zu arbeiten. Um eine Scheinselbstständigkeit auszuschließen, müssten sie mehrere Auftraggeber haben. Welche anderen Unternehmen noch angefahren werden, sei der Noweda nicht bekannt.
Auch Rossmann weist eine direkte Geschäftsbeziehung mit der Noweda zurück. „Dezentral wird bei uns nicht beliefert – es kommt alles über die eigene Logistik“, sagt ein Firmensprecher. „Welche Subunternehmer unsere Foto-Labore einsetzen, ist mir nicht bekannt.“ Möglich sei die Konstellation mit der Noweda aber durchaus.
Problematisch ist aus Sicht des Apothekers, dass der Lieferwagen außen mit dem Werbeslogan „Apotheke hilft“ und dem blauen Logo der Genossenschaft beschriftet war.
Der Pharmazeut wünscht sich eine deutliche Trennung von Apotheke und Drogerie. „Ich erwarte, dass den Subunternehmern gesagt wird, dass sie Drogerien nicht anfahren sollen.“
Bei der Reklame gehe es jedoch nicht um die Noweda, sondern um die inhabergeführte Apotheke, betont Hollmann. „Wir bestehen darauf, dass Fahrzeuge, die für uns fahren, auch Werbung für die Apotheke machen.“